Esa-Satellit Biomass startet: Wälder im Fokus der Forschung!
Kourou, Französisch-Guayana - Am 29. April 2025 um 11:15 Uhr (MESZ) ist der Satellit «Biomass» der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA erfolgreich vom Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, gestartet. Die Trägerrakete Vega-C beförderte den Satelliten, der eine entscheidende Rolle in der Beobachtung der Wälder und der Erfassung der globalen Biomasse spielen soll. Das Hauptziel von «Biomass» ist es, das Verständnis der Rolle der Wälder im globalen Kohlenstoffkreislauf zu vertiefen und wissenschaftliche Modelle sowie Daten bereitzustellen, die für die Umweltforschung von Bedeutung sind.
Der Einsatz von «Biomass» wird dazu beitragen, genauere Schätzungen über den Kohlenstoffgehalt in den Biomassen der Wälder zu liefern. Ein besonderes Merkmal des Satelliten ist sein Radar, das unter die grüne Oberfläche der Wälder schauen kann, um die Waldmasse sowie den Kohlenstoffgehalt zu bestimmen. Dabei wird «Biomass» die Wälder auf der Erde insgesamt sechsmal vermessen und benötigt etwa neun Monate zur Erstellung einer umfassenden globalen Waldkarte. Er wird dabei in einer Höhe von 666 Kilometern fliegen. Die gesamte Mission hat Kosten von rund 500 Millionen Euro.
Wichtigkeit der Waldmessung
Wälder spielen eine entscheidende Rolle im Kohlenstoffkreislauf der Erde, indem sie Kohlendioxid aufnehmen und speichern. In Anbetracht des steigenden Ausstoßes von Treibhausgasen, die das Klima weltweit beeinflussen, ist eine präzise Messung dieser Gase von großer Bedeutung. Laut der Weltorganisation für Meteorologie waren die Konzentrationen von Kohlendioxid und Methan im letzten Jahr um 150% bis 250% höher als in der vorindustriellen Zeit. Dies macht die Mission von «Biomass» und die damit verbundenen Daten umso wichtiger, um Unsicherheiten in den Schätzungen von Kohlenstoffvorräten und -flüssen zu verringern und um die Auswirkungen der Klimakrise besser beurteilen zu können.
„Biomass“ wird vom Kontrollzentrum in Darmstadt aus gesteuert und stellt somit sicher, dass die gewonnenen Daten einer breiten wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung stehen. Neben den Informationen, die «Biomass» liefert, wird auch an anderen Projekten gearbeitet, die darauf abzielen, die Präzision langfristiger Klimaaufzeichnungen zu verfeinern. Diese Daten sind entscheidend für Staaten, um die Effektivität von CO2-Reduktionsmaßnahmen zu bewerten und das Pariser Klimaabkommen einzuhalten.
Integration von Satellitendaten
Die ESA-Klimaschutzinitiative hat bereits eine neue Zeitreihe von Treibhausgasdaten erstellt, die von verschiedenen Satelliten wie Copernicus Sentinel-5P, NASA’s OCO-2, Chinas TanSat und Japans GOSAT-2 stammen. Diese Satelliten bieten hochpräzise Daten zur Charakterisierung von Emissionsquellen auf regionaler Ebene und werden in Kombination mit den Daten von «Biomass» die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz unterstützen. Michael Buchwitz von der Universität Bremen hat Fortschritte bei der Handhabung von Unsicherheiten in diesen Daten berichtet, wodurch langfristige Klimaaufzeichnungen weiter verbessert werden können.
Insgesamt zeigt der Start des Satelliten «Biomass», wie wichtig moderne Technologien und Datenanalysen im Kampf gegen den Klimawandel sind. Die Mission wird nicht nur die Rolle der Wälder im globalen Kohlenstoffkreislauf beleuchten, sondern auch zur Verbesserung der Klimamodelle und -prognosen beitragen, die für die Zukunft unseres Planeten von entscheidender Bedeutung sind.
Für weitere Informationen über den Satelliten und seine Mission, lesen Sie zvw.de, ingenieur.de sowie esa.int.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Kourou, Französisch-Guayana |
Schaden in € | 500000000 |
Quellen |