Evangelischer Kirchentag in Hannover: Ein Fest für den Frieden!
Hannover, Deutschland - Vom 30. April bis 4. Mai 2025 findet der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover statt. Rund 100.000 Teilnehmer werden zu diesem fünftägigen Protestantentreffen erwartet, das eine Vielfalt an Gottesdiensten, politischen Talkrunden und kulturellen Veranstaltungen bietet. Margot Käßmann, prominente Theologin und frühere Generalsekretärin des Kirchentags, wird ebenfalls anwesend sein. Das Motto des Kirchentags, „mutig – stark – beherzt“, werden die Organisatoren als eine Aufforderung verstehen, sich aktiv gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen.
Der Kirchentag hat historische Wurzeln, die bis ins Jahr 1949 zurückreichen, als er in Hannover von engagierten Laien gegründet wurde, um den Zusammenhalt in Deutschland nach der NS-Zeit zu fördern. Ein zentrales Anliegen dieser Veranstaltung ist es, Frieden, Diversität und den Schutz verletzlicher Gruppen sowie die Unterstützung der Demokratie zu thematisieren. Themen wie der Missbrauch von Religion und kirchliche Missbrauchsfälle werden ebenfalls nicht ausgespart.
Interreligiöser Dialog und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Ein besonderes Merkmal des Kirchentags wird sein, dass er als erster multireligiöser Kirchentag beschrieben wird. Es sind zahlreiche Veranstaltungen zur Begegnung mit anderen Religionen geplant, was den interreligiösen Dialog fördert. Anja Siegesmund, die neue Kirchentagspräsidentin, betont die gemeinschaftliche Verantwortung für die Gesellschaft und hegt den Wunsch, den gesellschaftlichen Dialog zu stärken. „Wenn Menschen zusammenkommen, muss man mit Wundern rechnen“, sagte Siegesmund in Anspielung auf das Potenzial dieser Begegnungen.
Belit Onay, der Oberbürgermeister von Hannover, hebt die religiöse Vielfalt der Stadt hervor und deren Beitrag zum Frieden, während Kristin Jahn, die Generalsekretärin des Kirchentags, betont, dass Religion als Teil der Lösung für gegenwärtige gesellschaftliche Herausforderungen etabliert werden sollte. Ralf Meister, der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Kirche Hannovers, sieht die Kirchentage als Impulsgeber für den gesellschaftlichen Diskurs.
Politische Prominenz und kritische Begleitfragen
Die Veranstaltung wird auch wieder von renommierten Politikern besucht, darunter Angela Merkel und Hubertus Heil, während Friedrich Merz aufgrund anderer Verpflichtungen absagt. Die AfD wurde von der Teilnahme an Podien ausgeschlossen, um antisemitischen und rassistischen Äußerungen keinen Raum zu geben. Der Kirchentag, der teilweise mit Steuergeldern finanziert wird, sieht sich in der Öffentlichkeit kritischen Fragen gegenüber, vor allem angesichts des Mitgliederschwundes in deutschen Kirchen. Schätzungen zufolge könnten die Kirchen bis 2060 die Hälfte ihrer Mitglieder verlieren.
In der Innenstadt werden zudem kostenlose Open-Air-Konzerte mit bekannten Künstlern stattfinden, die das Festivalklima unterstreichen, welches den Kirchentag umgibt. Offensichtlich versucht der Kirchentag, eine Plattform für eine zeitgenössische, spirituelle Gemeinschaft zu schaffen, die sowohl traditionell als auch modern ist. Sächsische.de berichtet, dass Käßmann darauf hinweist, dass es dringend notwendig sei, „friedensfähig“ zu werden und sich aktiv mit Themen, die Frieden und Gerechtigkeit betreffen, auseinanderzusetzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kirchentag in Hannover ein Ort des interreligiösen Dialogs und der gesellschaftlichen Reflexion sein wird, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen für den Zusammenhalt in Deutschland aufgreift. Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat zudem eine klare Position eingenommen, indem sie sich ebenfalls aktiv am interreligiösen Dialog beteiligt und bereits seit Jahren an Kirchentagen teilnimmt.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Hannover, Deutschland |
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