Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen: 80 neue Hinweise auf Staub und Garweg!

Niedersachsen, Deutschland - Die Fahndung nach den untergetauchten Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg intensiviert sich weiter. Nach Angaben der Mopo gibt es mittlerweile rund 80 neue Hinweise zu den Gesuchten. Diese Hinweise wurden von den Ermittlern gesammelt und einige davon mit hoher Priorität bearbeitet. Details zu den Hinweisen wurden jedoch nicht veröffentlicht. Die beiden Verdächtigen sind mutmaßliche Komplizen von Daniela Klette, die kürzlich wegen ihrer Rolle in den Überfällen der RAF vor Gericht steht.

Die Ermittlungen gegen Staub, Garweg und Klette laufen seit 2015 und beinhalten schwere Vorwürfe wie versuchten Mord sowie schweren Raub. Das Trio soll von 1999 bis 2016 insgesamt 2,7 Millionen Euro erbeutet haben, indem es Geldtransporter und Kassenbüros in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfiel. Besonders im Fokus der Fahnder steht die mögliche Inanspruchnahme privatärztlicher Behandlungen, die mit Bargeld bezahlt wurden, um die gefassten Hinweise zu prüfen.

Profil der Verdächtigen

Ernst-Volker Staub ist ein Brillenträger und könnte regelmäßig Augenärzte oder Optiker aufsuchen. Ermittler hoffen, dass Mitarbeiter in diesen Einrichtungen wertvolle Informationen liefern können. Staub hat mehrere Tarnnamen verwendet, um anonym zu bleiben und Wohnungen sowie Autos zu mieten. Zu den Namen zählen unter anderem Peter, Volker Gertner, und Georg Schmidt.

Daniela Klette wurde Ende Februar 2024 in Berlin festgenommen. Sie gilt als Angehörige der dritten Generation der linksextremistischen RAF und soll bei den Überfällen meist das Fluchtauto gefahren haben. Trotz der Festnahme K letters bleiben Garweg und Staub weiterhin auf der Flucht.

Die RAF und ihr Erbe

Die Rote Armee Fraktion (RAF) wurde 1970 gegründet und führte seitdem zahlreiche gewaltsame Aktionen durch. Die Ursprünge des Linksterrorismus in Deutschland reichen bis zu den Studentenunruhen von 1968 und 1969 zurück. Gewalt wurde von extremistischen Gruppen als legitimes Mittel angesehen, um das „etablierte System“ zu verändern. Dies führte zu einer massiven Reaktion des Staates mit groß angelegten Fahndungen und der Einführung von Anti-Terrorismus-Gesetzen.

Der Höhepunkt der RAF-Aktionen ereignete sich in den 1970er Jahren mit einer Vielzahl von Terroranschlägen, darunter die Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer sowie der tödlichen Angriffe auf hochrangige Staatsvertreter. Diese Ereignisse prägten die deutsche Gesellschaft nachhaltig und riefen eine starke staatliche Gegenreaktion hervor, die bis in die Gegenwart Auswirkungen hat.

Aktuell bleibt die Ermittlung gegen Staub und Garweg eine Herausforderung für die Behörden, die weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen sind, um die beiden gesuchten Terroristen zur Rechenschaft zu ziehen.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Niedersachsen, Deutschland
Festnahmen 1
Schaden in € 2700000
Quellen