Falschgeld-Skandal in Ellwangen: Bewährungsstrafe für Fälscher!
Ellwangen, Deutschland - Ein 44-jähriger Mann aus einer Virngrundgemeinde ist wegen der Verteilung von Falschgeld in Ellwangen verurteilt worden. Die Taten datieren zurück in die Zeit zwischen November 2009 und dem Frühjahr 2010, als der Angeklagte zusammen mit einem Komplizen gefälschte 50-Euro-Scheine aus Litauen in Umlauf brachte. In dieser Zeit wurden insgesamt 26 gefälschte Banknoten in verschiedenen Geschäften und Kneipen in Ellwangen ausgegeben. Die Polizei konnte alle gefälschten Scheine sichern, was zu den Ermittlungen führte, die nun mit dem Urteil endeten. Der Angeklagte hatte seit 2010 in Litauen und zeitweise in China gelebt. Er gab an, von Gewinnen aus Sportwetten gelebt zu haben und kehrte erst im Februar 2025 nach Deutschland zurück, wo er Ende März aufgrund eines Haftbefehls festgenommen wurde.
Die Fälschung von Geld hat in Deutschland ein langjähriges Problem dargestellt. Die Verjährungsfrist für solche Taten beträgt 20 Jahre, was die Rückverfolgung dieser Vergehen erleichtert. Richter Norbert Strecker bemerkte, dass die Fälschungen mittlerer Qualität waren. Der Angeklagte gestand die Taten vollumfänglich, während sein Komplize bereits im Jahr 2010 zu 14 Monaten mit Bewährung verurteilt wurde. Im aktuellen Fall plädierte die Staatsanwältin auf eine Bewährungsstrafe von 14 Monaten sowie 100 Stunden gemeinnützige Arbeit.
Strafe und Bewährung
Das Gericht verhängte schließlich eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten mit einer Bewährungszeit von drei Jahren. Zusätzlich ist der Angeklagte verpflichtet, 40 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten. Dabei berief sich der Verteidiger darauf, dass aufgrund der verstrichenen Zeit und der vergleichsweise geringen Menge ausgegebener Scheine der Fall als minder schwerwiegend einzustufen sei.
Die Problematik des Falschgelds ist nicht neu, vielmehr hat die Deutsche Bundesbank 2022 erneut einen Anstieg von Fälschungen registriert. In diesem Jahr wurden über 44.100 gefälschte Euro-Banknoten im Wert von 2,7 Millionen Euro aus dem Zahlungsverkehr gezogen. Der Anstieg der Fälschungen kam um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was hauptsächlich auf die Aufhebung von Corona-Einschränkungen sowie der Rückkehr zu Volksfesten und Weihnachtsmärkten zurückgeführt werden könnte. Besonders deutlich war der Anstieg bei 100- und 200-Euro-Scheinen, die häufig für den Kauf hochwertiger Güter verwendet werden.
Herkunft und Erkennung von Falschgeld
Der Großteil der Fälschungen in Deutschland stammt von sogenannten „Movie Money“, einfachen Druckfälschungen ohne Sicherheitsmerkmale. Im Jahr 2022 betrug der Anteil der Fälschungen bei 50-Euro-Scheinen rund 41 %. Die Bundesbank ist aktiv in der Falschgeldprävention tätig und bietet Schulungen sowie Informationsmaterialien zur Erkennung von Falschgeld an. Um Falschgeld zu erkennen, wird empfohlen, die Banknoten zu fühlen, sehen und kippen. Sicherheitsmerkmale wie spezielles Papier, Reliefdruck, Wasserzeichen und Hologramme sind entscheidend, um echte von falschen Banknoten zu unterscheiden. Diese Maßnahmen sind nötig, um die Verbreitung von Falschgeld einzudämmen, dessen Schäden im Euroraum im letzten Jahr auf 21,5 Millionen Euro stiegen.
Die Entwicklungen rund um Geldfälschungen und deren Bekämpfung bleiben ein wichtiges Thema. Die Verurteilung des Angeklagten und die Unterstützung der Deutschen Bundesbank in der Falschgeldprävention verdeutlichen, dass solche Delikte auch in Zeiten gestiegener Fälschungszahlen nicht unbeaufsichtigt bleiben. Die Behörde setzt sich kontinuierlich mit dem Problem auseinander, um sowohl informierte Bürger als auch die Wirtschaft zu schützen.
Details | |
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Vorfall | Falschgeld |
Ort | Ellwangen, Deutschland |
Festnahmen | 1 |
Schaden in € | 2700000 |
Quellen |