Frankreich plant Gesetz für aktive Sterbehilfe – Was bedeutet das für Deutschland?

Frankreich - In Europa sind die gesetzlichen Regelungen zur Sterbehilfe und zum assistierten Suizid äußerst unterschiedlich. Während in Deutschland ein klarer gesetzlicher Rahmen fehlt, plant Frankreich, unter bestimmten Bedingungen die aktive Sterbehilfe zu legalisieren. In Deutschland ist assistierter Suizid theoretisch möglich, jedoch fehlen präzise Vorschriften. Zahlreiche Gesetzesvorschläge im Bundestag haben nicht die notwendige Mehrheit erhalten. Besonders problematisch ist die Situation für Menschen mit unheilbaren Erkrankungen, die oft Schwierigkeiten haben, todbringende Medikamente zu erhalten, berichtet die Sächsische.

Aktive Sterbehilfe, bei der der Tod auf Wunsch des Patienten gezielt herbeigeführt wird, ist in den meisten Ländern verboten. Diese Form der Sterbehilfe unterscheidet sich von der ärztlich assistierten Suizid, bei der ein todbringendes Medikament bereitgestellt wird, welches der Patient selbst einnimmt. In den Niederlanden, Luxemburg, Belgien und Spanien ist aktive Sterbehilfe jedoch legalisiert. In den Niederlanden und Belgien ist sie seit 2002 erlaubt, und in Spanien wurde im Jahr 2021 eine entsprechende Regelung für unheilbar Kranke eingeführt, während psychische Erkrankungen ausgenommen sind.

Die Situation in Europa

Nach den jüngsten Entwicklungen hat Portugal im Mai 2023 einen Gesetzesentwurf zur aktiven Sterbehilfe gebilligt. In Kanada und Kolumbien ist die Verabreichung eines todbringenden Medikaments auf Wunsch des Patienten ebenfalls erlaubt. Trotz der progressiven Ansätze in einigen Ländern, bleibt die Regelung in Deutschland und anderen europäischen Staaten nach wie vor restriktiv. In Deutschland ist assistierter Suizid illegal und wird mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft, jedoch unterliegt die passiv-aggressive Sterbehilfe einem weniger strengen Regime, sofern eine gültige Patientenverfügung vorliegt, so erklärt die CDL Rheinland-Pfalz.

Ein weiteres Beispiel ist die Schweiz, wo aktive Sterbehilfe nicht explizit erlaubt ist, aber Selbstmordhilfe unter bestimmten Bedingungen legal ist. Organisationen wie Exit und Dignitas bieten Unterstützung für unheilbar kranke Menschen. Indirekte Sterbehilfe, welche auf Schmerzlinderung abzielt, auch wenn dies die Lebensdauer verkürzt, ist in vielen europäischen Ländern legal.

Internationale Unterschiede

  • Belgien: Aktive Sterbehilfe seit 2002 legal; 2014 auf Minderjährige ausgeweitet.
  • Niederlande: Legalisierung der aktiven Sterbehilfe seit 2002; unheilbar kranke Patienten unter strengen Auflagen.
  • Luxemburg: Aktive Sterbehilfe legal seit 2009, unter bestimmten Bedingungen.
  • Spanien: Aktive Sterbehilfe seit 2021 erlaubt für spanische Staatsbürger oder Wohnsitzinhaber.
  • Portugal: Gesetzesentwurf zur aktiven Sterbehilfe im Mai 2023 gebilligt.

Im Gegensatz dazu bleibt die Gesetzgebung in Ländern wie Dänemark und Polen äußerst restriktiv, wo jegliche Form der Sterbehilfe verboten ist. In Finland und Österreich ist die passive Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen erlaubt, aber aktive Sterbehilfe ist in diesen Ländern nach wie vor illegal. Diese Differenzen verdeutlichen, dass die rechtliche Lage zur Sterbehilfe in Europa komplex und kontrovers ist, wie die ProLife Europe feststellt.

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Ort Frankreich
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