Frauen in der Politik: Wo bleibt die Gerechtigkeit in Deutschland?

Deutschland - In der aktuellen politischen Landschaft, sowohl in Deutschland als auch in den USA, ist eine klare Dominanz von Männern in Machtpositionen erkennbar. Ein Bericht von T-Online thematisiert diese Ungleichheit und sieht sie als gesellschaftlich problematisch an. Während in den USA Donald Trump Präsident ist und eine von Männern dominierte Regierung hat, zeigt Deutschland ähnliche Muster. Trotz der Ablehnung eines wegen Vergewaltigung verurteilten Politikers als Kanzler bleibt die Machtverteilung männlich. Der Koalitionsausschuss wird voraussichtlich aus elf Männern und einer Frau, Saskia Esken, bestehen.
Karin Prien, die Bundesfrauenministerin, fordert mehr Gleichheit bei der Besetzung führender Ämter. Ihre Stellungnahme steht im Kontext einer breiteren Debatte über Geschlechterverhältnisse und die Forderung nach paritätischen Machtverhältnissen. Friedrich Merz von der CDU äußerte sich jedoch negativ zum Thema der paritätischen Besetzung, was viele Frauen als beleidigend erlebten.
Geschlechterverhältnisse neu verhandeln
Im 21. Jahrhundert haben sich die Geschlechterordnungen differenziert. Laut bpb gibt es nun neben männlich und weiblich auch weitere Geschlechterkategorisierungen. Dieses neue Verständnis führt zu einer Re-Evaluierung von Erwerbs- und Sorgearbeit und der Anerkennung der Kategorie „divers“. Diskussionen über Geschlechterrollen und deren Ungleichheiten innerhalb der Gruppen „Frauen“ und „Männer“ werden intensiv geführt.
Intersektionalität wird dabei als wichtiger Aspekt zur Beschreibung der Wechselwirkungen zwischen Geschlecht, Bildung, Klasse und mehr betrachtet. Vor dem Hintergrund globaler Ungleichheiten müssen beispielsweise auch die Lebensbedingungen und Rechte von Frauen im Globalen Süden berücksichtigt werden, wo sie oft überproportional von Armut betroffen sind.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt
Die Erwerbstätigkeitsquote von Frauen ist hoch, doch die Entgeltung bleibt ein großes Problem. Der Gender Pay Gap liegt in Deutschland seit Jahren bei über 20 Prozent, was nach wie vor ein Thema der Ungleichheit ist. Wie die bpb berichtet, verdienen Frauen trotz höherer Qualifikationen im Durchschnitt weniger als Männer. 2018 ergab sich ein Gender Pay Gap von 20 %, wobei die Unterschiede regional stark variieren.
Besonders in den westdeutschen Bundesländern ist der Gender Pay Gap mit 21 % signifikant höher als in den ostdeutschen Bundesländern, die nur bei 7 % liegen. Diese Entwicklungen zeigen, dass geschlechterspezifische Entgeltunggleichheit nicht nur ein feministisches Anliegen ist, sondern ein zentrales gesellschaftliches Problem darstellt.
Die Übernahme unbezahlter Sorgearbeit bleibt weiterhin hoch, was eine doppelte Belastung für Frauen bedeutet. Der gesellschaftliche Anspruch auf Gleichheit wirkt oft dem Bedarf nach einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie entgegen. Die Debatte um Care-Arbeit und deren Wertschätzung hat seit den 1970er-Jahren an Bedeutung gewonnen und ist heute relevanter denn je.
Die Herausforderungen, vor denen Frauen in der Politik, auf dem Arbeitsmarkt und im gesellschaftlichen Alltag stehen, erfordern eine umfassende Diskussion und anhaltende politische Maßnahmen, um die Gleichstellung wirklich zu erreichen. Nur durch gezielte Maßnahmen lassen sich Fortschritte erzielen und Gleichheitslücken schließen.
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