KI und Rechtsberatung: Zukunftsvisionen auf dem Bucerius Innovation Day!

Bucerius Innovation Day 2025 in Hamburg: Experten diskutieren KI, Arbeitsmarkt und zukünftige Rechtsberatung.
Bucerius Innovation Day 2025 in Hamburg: Experten diskutieren KI, Arbeitsmarkt und zukünftige Rechtsberatung. (Symbolbild/NAG)

Bucerius Law School, Hamburg, Deutschland - Am 22. Mai 2025 fand der Bucerius Innovation Day 2025 an der Bucerius Law School in Hamburg statt. Die Veranstaltung, nun bereits die achte ihrer Art, versammelte Alumni aus drei Open Innovation Labs (Bucerius OIL). Ein zentrales Ziel dieser Veranstaltung war es, ein besseres Verständnis für die Kommunikation zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz (KI) zu entwickeln, um hilfreiche Antworten zu erzielen. Prof. Dr. Alexander Ecker, ein Neurowissenschaftler und Informatiker, referierte über das Lernverhalten von Large Language Models (LLMs), deren Einfluss auf die Rechtsberatung in den kommenden Jahren erheblich sein könnte.

Die neuronalen Netze, die in diesen Modellen verwendet werden, sind keineswegs nur eine abstrakte Metapher. Sie basieren auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, die es ermöglichen, nützliche Einsichten in menschliche Limitationen zu gewinnen, wie Ecker betonte. Ziel der Veranstaltung war es, benutzergerechte Schnittstellen zu entwickeln und zukünftige Szenarien für den Rechtsmarkt bis 2035 zu skizzieren. Anisja Porschke und Yunna Choi leiteten dabei die Gruppenarbeit, in der das Potenzial von Anwaltskanzleien erörtert wurde, die sich auf eine Kundschaft konzentrieren könnten, die nicht auf Machine Learning und digitalisierte Justiz angewiesen ist.

Regulierung und Haftung im KI-Zeitalter

Ein weiterer zentraler Punkt der Diskussion war die Notwendigkeit, dystopische Aspekte dieser Szenarien bereits heute zu regulieren. Dr. Florian Skupin gab einen Überblick über den aktuellen Stand der KI-Regulierung in verschiedenen Rechtsbereichen, darunter Arbeitsrecht, Urheberrecht, Haftungsrecht sowie Datenschutz und Compliance. Die Teilnehmer debattierten auch über die Haftungsrisiken im Zusammenhang mit KI-gestützter Beratung und möglichen rechtlichen Konsequenzen bei der Nichtnutzung dieser Technologien.

Die Relevanz von KI im Arbeitskontext wurde ebenfalls eingehend behandelt. Laut einer Literaturstudie, die die Auswirkungen von KI und LLMs auf die Arbeitswelt thematisiert, gibt es sowohl Befürchtungen bezüglich Arbeitsplatzverlusten als auch Hoffnungen auf neue Tätigkeitsfelder. Diese Debatten sind besonders wichtig für Wissens- und Kreativberufe, wo KI-Systeme wie ChatGPT bereits jetzt überzeugende Texte generieren können (Böckler-Stiftung).

Der Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt

Der wachsende Einfluss von KI ist unbestreitbar und wird vor allem durch Automatisierung und Vernetzung vorangetrieben. Eine Studie deutet darauf hin, dass bis zu 66 % der deutschen Arbeitsplätze potenziell von der KI betroffen sein könnten, mit variierenden Auswirkungen je nach Branche und Tätigkeitsfeld. Tätigkeiten, die zwischenmenschliche Interaktionen erfordern, könnten dagegen weniger betroffen sein. KI hat das Potenzial, menschliche Arbeit zu ergänzen und neue Tätigkeitsfelder zu erschließen (bpb).

Unternehmen zeigen sich zwar interessiert an den Möglichkeiten, die KI bietet, sind jedoch oft unsicher über die Anwendungsbereiche und damit verbundene Kosten. Der Arbeitsmarkt steht am Anfang eines tiefgreifenden Wandels, in dessen Rahmen KI nicht nur bestehende Tätigkeiten ersetzt, sondern auch neue Wege in der Arbeitsorganisation eröffnet.

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Ort Bucerius Law School, Hamburg, Deutschland
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