SPD fordert Sprachtests für alle Kita-Kinder – Chancengleichheit in Gefahr!

Schleswig-Holstein, Deutschland - Die politische Diskussion um Sprachtests für Kinder in Schleswig-Holstein nimmt Fahrt auf. Die Schwarz-Grüne Koalition plant, bis 2028 flächendeckende Sprachtests für Kita-Kinder einzuführen. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, den Übergang von der Kita zur Schule zu erleichtern. Die SPD plädiert jedoch für eine weitreichende Einführung dieser Tests nicht nur für Kita-Kinder, sondern auch für alle Kinder im Bundesland. Dabei betont SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat die positiven Auswirkungen der Sprachtests auf die sprachliche Entwicklung von Kindern. Mopo berichtet, dass die Erfahrungen aus Hamburg gezeigt haben, dass solche Tests den Kindern zugutekommen können.
Die geplanten Sprachtests sollen für Viereinhalbjährige in Kitas verbindlich sein und werden schrittweise auf alle Kitas bis zum Schuljahr 2028/2029 ausgeweitet. Dabei ist es vorgesehen, dass die Kitas die Dokumentationen der Testergebnisse an die Schulen übermitteln. Aufnahmegespräche mit den Eltern sollen ein Jahr vor der Einschulung stattfinden, um frühzeitig mögliche Förderbedarfe zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Reaktionen der Politik
Die Opposition zeigt sich jedoch skeptisch gegenüber der zeitlichen Dimension der Umsetzung. Serpil Midyatli, die Oppositionsführerin der SPD, äußert Bedenken, dass die Sprachstandserhebungen lediglich auf Kita-Kinder beschränkt bleiben und warnt vor einer drohenden Ungleichheit, die die Bildungs- und Zukunftschancen gefährden könnte. Sie stellt fest, dass in den letzten 20 Jahren die Sprachkompetenz bei Kindern deutlich abgenommen hat, und betont, dass jedes vierte Kind in der vierten Klasse kein Pixi-Buch lesen kann. Landtag Schleswig-Holstein dokumentiert, dass die Kritik auch gezielt an Ministerpräsident Günther und Bildungsministerin Prien gerichtet ist, die für zögerliches Handeln verantwortlich gemacht werden.
B Bildungsministerin Karin Prien hebt die Zusammenarbeit der beiden Ministerien hervor und verteidigt die schrittweise Einführung der Maßnahmen. Unter den Vorschlägen sind auch neue Perspektiv-Kitas, die speziell für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf geschaffen werden sollen. Diese Kitas sollen mit bestehenden Perspektiv-Schulen in der Nähe kooperieren, um reibungslose Übergänge zu gewährleisten. Das neue Verfahren namens „Entwicklungsfokus Viereinhalbjährige“ (EVi) wird eingerichtet, um die sprachliche Unterstützung frühzeitig zu erkennen und zu fördern.
Finanzierung und Maßnahmen
Die Landesregierung stellt für die Umsetzung dieser Konzepte erhebliche finanzielle Mittel bereit. Ab 2025 sind 1 Million Euro für 20 zusätzliche Stellen in Grundschulen vorgesehen, sowie eine jährliche Bereitstellung von 2 Millionen Euro für Perspektiv-Kitas. Die Initiierung eines Interessenbekundungsverfahrens für Perspektiv-Kitas beginnt am 1. Januar 2025, wobei geplant ist, dass bis zu 50 Kitas ab März 2025 starten können. Schleswig-Holstein.de informiert darüber, dass zusätzlich zu den geplanten Sprachtests auch ein Pilotprojekt mit 7 bis 10 Kitas und Schulen in diesem Jahr startet.
Der Druck auf die Landesregierung wächst, die Bildungslandschaft in Schleswig-Holstein zu reformieren und die Sprachförderung der Jüngsten nachhaltig zu verbessern. Angesichts der Herausforderungen, die in den Bildungsrankings deutlich werden, sind die genannten Maßnahmen ein Schritt, um die Chancengleichheit und die sprachliche Entwicklung der Kinder zu fördern.
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Ort | Schleswig-Holstein, Deutschland |
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