Handelskrieg zwischen Malawi und Tansania: Banane als Vermisster!

Malawi und Tansania im Handelsdisput: Banane-Importbeschränkungen belasten Händler und regionale Wirtschaft. Was sind die Folgen?
Malawi und Tansania im Handelsdisput: Banane-Importbeschränkungen belasten Händler und regionale Wirtschaft. Was sind die Folgen? (Symbolbild/NAG)

Molele, Thyolo district, Malawi - Die Handelsbeziehungen zwischen Malawi und Tansania sind durch eine Reihe von Spannungen geprägt, die zu einem bedeutenden Handelskonflikt geführt haben. Enock Dayton, ein 30-jähriger Bananenbauer aus Molele im Bezirk Thyolo, berichtet von den Herausforderungen, die Landwirte in Malawi seit der Zerstörung der Bananenproduktion durch die Bananenstaudenkrankheit im Jahr 2013 zu bewältigen haben. Damals wurden fast alle Bananenpflanzen in Malawi zerstört, was hunderte von Tausenden von Menschen betroffen hat. Bananas sind eine wichtige Ernte in Malawi, die nach Mais, Reis und Cassava die viertgrößte Grundnahrungsmittelgruppe darstellen, gemäß der FAO. Im Jahr 2023 importierte Malawi Bananen im Wert von über 491.000 US-Dollar, hauptsächlich aus Tansania.

Um lokale Industrien zu unterstützen und ausländische Währungsengpässe zu bekämpfen, verhängte Malawi im März 2023 ein vorübergehendes Importverbot für bestimmte landwirtschaftliche Produkte, darunter auch Bananen. Dieses Verbot führte dazu, dass Tansania im April alle landwirtschaftlichen Importe aus Malawi, darunter Düngemittel, verbot. Experten räumen ein, dass dieser Handelsstreit die geografischen Verwundbarkeiten Malawis und die regionalen Handelsabkommen aufzeigt.

Diplomatische Bemühungen und Handelsauswirkungen

Ein hochrangiges Treffen zwischen Malawi und Tansania im Mai 2023 brachte die beiden Länder zusammen, um über Lösungen für den Handelsstreit zu diskutieren. Die zuständige malawische Handelsministerin gab bekannt, dass man die Exporte und Importe zwischen den beiden Ländern wieder erleichtern wolle. Dennoch bleiben logistische Herausforderungen bestehen, die viele Unternehmen schwer treffen. Malawische Händler, die überwiegend Frauen sind, berichten von Festnahmen und Zerstörungen ihrer Waren an der Grenze. Jestina Chanya, eine betroffene Händlerin, klagt über den Verlust ihrer Bananen, die beschlagnahmt und zerstört wurden.

Trotz der laufenden Gespräche bleibt die Situation angespannt. Die Grenze bei Kasumulu, die normalerweise stark frequentiert ist, hat einen spürbaren Rückgang an Aktivitäten erlebt. Die malawischen Händler zeigen eine Vorliebe für tansanische Produkte, die ihrer Meinung nach von besserer Qualität und zu günstigeren Preisen erhältlich sind. Einige Händler mussten sogar geheime Verkäufe von tansanischen Waren tätigen, um Festnahmen zu entgehen.

Auswirkungen auf die Märkte

Der Absatz tansanischer Waren an Malawi ist von 2018 bis 2023 um das Dreifache gestiegen, was Malawis Bedeutung als Markt unterstreicht. Der malawische Handel wurde durch die Importverbote erheblich geschädigt, während die Auswirkungen auf südafrikanische Exporte nach Tansania bislang unklar bleiben. Diplomatische Bemühungen zur Lösung dieses Konflikts verliefen bislang erfolglos, jedoch wird eine Fortsetzung der Gespräche unter der Leitung des tansanischen Landwirtschaftsministers Hussein Bashe angestrebt. Eine transparente Kommunikation ist entscheidend für eine Rückkehr zu stabilen Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern.

In der sich entwickelnden Situation wird die Bedeutung des Handels für die regionale Zusammenarbeit in Ostafrika immer deutlicher, während die Hoffnungen auf ein stärkeres freihändisches Handelsumfeld in der Zukunft bestehen bleiben. Mehr Informationen zu diesen Themen finden Sie auf der Webseite des Bundestages: Bundestag.

Details
Ort Molele, Thyolo district, Malawi
Quellen