Gießen: Cold Case Mordfall von 2011 wird nach 13 Jahren neu untersucht!

Pohlheim, Deutschland - Die Behörden in Gießen haben den ungelösten Mordfall von Gerhard Klingelhöfer, einem 80-jährigen Bauunternehmer, nach 13 Jahren wieder aufgegriffen. Klingelhöfer wurde am 9. September 2011 in seinem Haus in Pohlheim, im Ortsteil Watzenborn-Steinberg, getötet. Die „Cold Case-Einheit“ des Polizeipräsidiums Mittelhessen sowie die Staatsanwaltschaft Gießen arbeiten an der Aufklärung des Falls, der bislang ungeklärt blieb. Laut den Ermittlungen wurde Klingelhöfer durch „massive Gewalteinwirkung“ getötet, nachdem die Täter versuchten, einen Tresor zu öffnen.

Es wird angenommen, dass mindestens drei Täter an dem Verbrechen beteiligt waren. Diese überwältigten Klingelhöfer, nachdem sie gescheitert waren, den Tresor zu öffnen. Abgesehen von umfangreichen Ermittlungen, die in den letzten Jahren stattfanden, blieb der Fall ohne Erfolge in Bezug auf die Identifizierung der Täter. Die „Cold Case“-Einheit hat die alten Akten digitalisiert und mit internationalen DNA-Datenbanken abgeglichen, um neue Anhaltspunkte zu gewinnen.

Zeugenaufruf und Belohnung

Die Polizei sucht nach Zeugen, die möglicherweise 2011 oder früher Informationen zur Tat oder deren Planung haben. Besonders interessieren Hinweise zu Personen, die Sportschuhe der Marken „Nike Shox Conundrum“ und „Adidas Snova Glide“ trugen, da am Tatort entsprechende Schuhspuren gesichert wurden. Die Behörden betonen, dass mögliche Anstiftungen oder Strafvereitelungen im Jahr 2011 verjährt sind. Somit befürchten Mitwisser keine strafrechtlichen Konsequenzen.

Für Hinweise, die zur Ergreifung eines Täters führen, wurde eine Belohnung von insgesamt 8.000 Euro ausgesetzt, aufgeteilt in 5.000 Euro privat und 3.000 Euro von der Staatsanwaltschaft. Die zuständigen Beamten sind unter der Telefonnummer 0641/7006-4444 oder per E-Mail unter HINWEISE-COLDCASE@polizei.hessen.de zu erreichen.

Cold Cases in Hessen

In Hessen gibt es derzeit rund 300 ungelöste Tötungsdelikte, von denen etwa 20 bei der Staatsanwaltschaft Gießen liegen. Der Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger betont die Bedeutung einer konsequenten Strafverfolgung, da Tötungsdelikte die schwersten Straftaten sind und lange oder keine Verjährungsfristen haben. Die Ermittlungsmethoden der Staatsanwaltschaft umfassen digitale Gesichtsweichteilrekonstruktionen, 3D-Lasertechnik zur Vermessung von Tatorten und mikroskopische DNA-Untersuchungen, um neue Anhaltspunkte in alten Fällen zu gewinnen.

Die „Cold Case“-Unit hat sich darauf spezialisiert, unaufgeklärte Tötungsdelikte und Langzeitvermisstenfälle zu verfolgen. Dabei werden auch ältere Fälle aus der Zeit bis ins Jahr 1980 bearbeitet, sofern konkrete Hinweise vorliegen. Die Aufklärung des Mordfalls Johanna Bohnacker im Jahr 2017 ist ein Beispiel für die Ermittlungserfolge dieser Einheit, die zeigt, wie wichtig die Arbeit der Ermittler ist, selbst Jahre nach der Tat.

Details
Vorfall Mord
Ursache massive Gewalteinwirkung
Ort Pohlheim, Deutschland
Quellen