Hitze in Indien: Smartwatches messen Gesundheitsrisiken im Armenviertel

Ahmedabad, Westindien - Im indischen Ahmedabad herrscht eine bedrückende Hitze, die das Leben vieler Menschen in den Armenvierteln erheblich beeinträchtigt. Laut einem Bericht von Sächsische.de sind die Temperaturen über 40 Grad Celsius mittlerweile zur Regel geworden, während sie früher die Ausnahme waren. Sapnaben Chunara, eine 30-jährige Mutter von drei Kindern aus dem Armenviertel Vanzara Vas, trägt eine Smartwatch, um ihre Gesundheit zu überwachen.

Die aktuelle Hitzewelle in Indien begann drei Wochen früher als gewöhnlich, mit einer ersten Messung von 43 Grad Celsius Anfang April 2025. Chunara und andere Bewohner von Vanzara Vas, wo etwa 800 Familien leben, nehmen an einer Studie teil, die die gesundheitlichen Auswirkungen der extreme Hitze untersucht. Die Smartwatches messen zentraler gesundheitlicher Parameter wie Herzfrequenz, Schlaf und wöchentliche Blutdruckkontrollen.

Maßnahmen gegen die Hitze

Um den drückenden Temperaturen entgegenzuwirken, wurden einige Hausdächer mit reflektierender Farbe gestrichen, um die Innentemperaturen zu senken. Die Studie vergleicht die Ergebnisse zwischen Häusern mit und ohne diese Kühldächer, um Erkenntnisse über deren Wirksamkeit für einkommensschwache Haushalte zu gewinnen. Aditi Bunker, die Projektleiterin, hebt die Herausforderungen hervor, die der Klimawandel und die extreme Hitze für diese Bevölkerungsschichten darstellen.

Zusätzlich ist ein Aktionsplan in Ahmedabad entstanden, um nach der Tragödie im Sommer 2010, bei der 1300 zusätzliche Todesfälle durch Hitze registriert wurden, vor hohen Temperaturen zu warnen und die Krankenhäuser besser vorzubereiten. Die Weltgesundheitsorganisation warnt, dass bei einem Temperaturanstieg um unter zwei Grad die Zahl der Hitzetoten weltweit um 370 Prozent steigen könnte. Dies betrifft besonders Regionen in Süd- und Südostasien sowie in Afrika.

Globale Kontexte und gesundheitliche Herausforderungen

In Deutschland erfolgt die Analyse hitzebedingter Sterbefälle auf eine andere Weise. Laut Informationen von RKI werden diese durch statistische Methoden ermittelt, indem Sterbefälle in Sommerwochen mit und ohne Hitze verglichen werden. Die Quelle berichtet, dass Hitze selten unmittelbar zum Tod führt; häufig spielt eine Kombination aus Hitzeexposition und bestehenden Vorerkrankungen eine Rolle, wie etwa Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen. Auch in Deutschland gibt es viele ältere Menschen, die bei extremer Hitze besonders gefährdet sind.

Die erhöhten Temperaturen führen im Sommer zu einer signifikanten Steigerung der Sterblichkeit, insbesondere in heißeren Wochen. Dies zeigt, dass der Klimawandel nicht nur in Ländern wie Indien, sondern auch in Europa ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen hat.

Insgesamt zeigt die Situation in Ahmedabad, wie zunehmend gefährliche Temperaturen das Leben von Millionen Menschen weltweit beeinträchtigen und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um dem entgegenzuwirken. Für viele wie Chunara bedeutet die Hitzewelle eine erhebliche Verschlechterung der Gesundheit, insbesondere bei Vorerkrankungen wie Diabetes. Das Streichen der Dächer hat bereits einige Erleichterung gebracht und ermöglicht einen besseren Schlaf.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache Hitze
Ort Ahmedabad, Westindien
Quellen