Rehkitz-Helden: Drohnen retten Tiere vor dem Mähwerk!

Waldfischbach-Burgalben, Deutschland - In der Südwestpfalz setzen Landwirte und Tierschützer zunehmend auf innovative Technologien, um Rehkitze vor dem drohenden Mähtod zu retten. Der Pilot Christian Küntzler nutzt dabei eine fortschrittliche Drohne, die mit zwei Kameras ausgestattet ist, einschließlich einer Wärmebildkamera, um die versteckten Tiere im hohen Gras zu finden. Diese Methode hat sich als besonders effektiv erwiesen, da Rehkitze sich in dichten Wiesen verstecken und bei Gefahr reglos bleiben, was ihre Auffindung durch herkömmliche Methoden erschwert. Jährlich geraten tausende Rehkitze in Gefahr und werden bei der Mahd verletzt oder getötet, was eine alarmierende Realität für den Tierschutz darstellt.

Doris Feick, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Waldfischbach-Burgalben, erklärt, dass die Rettungsaktion über ein Areal von zwölf Hektar verteilt ist. Hier arbeiten engagierte Freiwillige zusammen, um die Jungtiere möglichst unversehrt zu schützen. Ein wichtiges Ziel dieser Aktion ist es, die Erkenntnisse über die Standorte und Lebensgewohnheiten der Rehkitze zu erweitern und somit die Effizienz der Rettungsmaßnahmen zu steigern.

Föderung des Drohneneinsatzes durch das BMEL

Um diese Projekte zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Förderung des Einsatzes von Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rehkitzrettung ins Leben gerufen. Mit mehr als 2,5 Millionen Euro hat das BMEL für das Jahr 2024 finanzielle Mittel bereitgestellt, um den Tierschutz zu stärken und die effektive Ortung sowie Rettung von Rehkitzen zu verbessern. Allerdings sind die Anschaffungskosten für solche Drohnen relativ hoch, was die flächendeckende Nutzung in Deutschland bislang einschränkt.

Nur eingetragene Kreisjagdvereine, Jägervereinigungen und Kitzrettungsvereine sind antragsberechtigt für diese Förderung. Die technischen Voraussetzungen sind dabei klar definiert: Die geförderten Drohnen müssen über eine Echtbildkamera mit Wärmebildfunktion verfügen und eine Mindestflugzeit von 20 Minuten aufweisen. Die Förderquote beträgt 60 Prozent der Investitionskosten, maximal jedoch 4.000 Euro pro Drohne.

Eine notwendige Maßnahme

Die Kombination aus landwirtschaftlichen Praktiken und tierschützerischen Initiativen wird als dringend notwendig angesehen, besonders weil auch Nutztiere durch kontaminiertes Futter, das von Kadavern stammt, gefährdet werden können. Der Einsatz von Drohnen hat sich in den letzten Jahren etabliert, dennoch besteht Nachholbedarf, um diesen modernen Ansatz flächendeckend in der Rehkitzrettung zu integrieren.

Insgesamt wurden seit 2021 bereits 2.446 Drohnen mit bis zu 4.000 Euro gefördert, was die Bemühungen um den Schutz der Rehkitze sichtbar macht. Für das Jahr 2024 gingen über 640 Förderanträge ein, was die steigende Nachfrage nach diesen Technologien und der Bereitschaft, sich für den Tierschutz einzusetzen, widerspiegelt. Die Rettungsaktionen in der Südwestpfalz sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Gemeinschaften zusammenarbeiten und moderne Technik einsetzen, um einen wertvollen Beitrag zum Tierschutz zu leisten.

Für weitere Informationen über die Förderung des Drohneneinsatzes zur Rehkitzrettung, können Sie die Webseite des BMEL besuchen. Über die Rettungsaktionen in der Südwestpfalz berichtet die Rheinpfalz.

Details
Vorfall Notfall
Ursache Mähtod
Ort Waldfischbach-Burgalben, Deutschland
Quellen