Humanitäre Katastrophe im Gazastreifen: Erste Hilfsgüter treffen ein!

Erste Hilfsgüter erreichen den Gazastreifen nach langer Blockade. UN und internationale Staatschefs warnen vor Eskalation.
Erste Hilfsgüter erreichen den Gazastreifen nach langer Blockade. UN und internationale Staatschefs warnen vor Eskalation. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästina - Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt trotz der wieder eingeführten Hilfslieferungen katastrophal. Nach anderthalb Jahren Krieg sind am Grenzübergang Kerem Schalom fünf Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern in das Gebiet gelangt. Dies ist die erste Lieferung seit etwa dreimonatiger Blockade durch Israel, die aufgrund des Verdachts, dass die Hamas die Hilfsgüter weiterverkaufen könnte, angestoßen wurde. Internationale Politiker, darunter auch Emmanuel Macron und Keir Starmer, haben Israel vor einer „völlig unverhältnismäßigen“ Eskalation gewarnt und drohen mit weiteren Maßnahmen, sollte Israel die Offensive nicht einstellen und die humanitäre Hilfe nicht erhöhen, wie Merkur berichtet.

Die UN hat wiederholt betont, dass die gelieferten Hilfsgüter unzureichend sind. Die Hilfslieferungen umfassen essentielles Material wie Mehl, Babynahrung und Treibstoff, doch laut dem UN-Nothilfekoordinator sind Hunderte Lastwagen notwendig, um den Bedarf zu decken. Vor dem Krieg wurden täglich rund 500 Lastwagen benötigt, um die Grundversorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten, ZDF ergänzt.

Gefahren für Zivilisten

Die befürchtete Situation im Gazastreifen hat sich mit der aufgestellten neuen Verteilungsmethode weiter verschärft. Die UN äußert sich besorgt über die geplanten Verteilungszentren, da Zivilisten, insbesondere ältere und kranke Menschen, in Gefahr geraten könnten. Daneben wird die Kontrolle durch die israelische Armee in dieser „humanitären Zone“ in der Nähe von Rafah thematisiert, die für zusätzlichen Druck auf die Hilfsorganisationen sorgt, wie Tagesschau berichtet.

Angesichts der heftigen Luftangriffe und der Bodentruppen im Gazastreifen, die täglich Dutzende Tote fordern, hat die Bevölkerung unter katastrophalen Bedingungen zu leiden. Mehr als eine Million Menschen sind mittlerweile auf der Flucht. Die Sorge um einen Ausbruch von Krankheiten aufgrund der schlechten sanitären Bedingungen nimmt zu, während es an Medikamenten, Trinkwasser, Lebensmitteln, Decken und Kleidung mangelt. Kliniken berichten, dass sie Schwierigkeiten haben, Operationen durchzuführen, da es an Schmerzmitteln fehlt.

Internationale Reaktionen und Forderungen

Die internationale Gemeinschaft unter Druck steht, während Israel weiterhin an seinen Kriegszielen festhält. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte, dass die Kontrolle über den Gazastreifen nicht aufgegeben werde, was in der israelischen Regierung sowohl Zustimmung als auch Kritik hervorrief. Staatspräsident Izchak Herzog lobte die Entscheidung für die Hilfslieferungen, während andere Mitglieder der Regierung diese in Frage stellten. Deutschland und weitere 20 Geberländer fordern eine Erhöhung der Hilfslieferungen und die Sicherstellung einer unabhängigen humanitären Arbeit im Gazastreifen ZDF.

Einsatzkräfte im Gazastreifen haben beschlossen, einen zweiten sicheren Korridor für humanitäre Hilfe von Ägypten und eine weitere Route vom Westjordanland durch Israel einzurichten. Hilfsorganisationen drängen weiterhin auf eine sofortige Feuerpause und einen ungehinderten Zugang für Hilfsgüter, um die leidende Bevölkerung zu entlasten. Die humanitären Bedarfe im Gazastreifen werden auch nach einem möglichen Ende der Kämpfe weiter bestehen bleiben, was die Situation im Nahen Osten weiterhin instabil lässt.

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Ort Gazastreifen, Palästina
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