Israel zieht Verhandlungsführer ab: Gesprächsfrust im Gaza-Konflikt!

Israel plant den Rückzug seiner Verhandlungsführer aus Katar, während im Gaza-Krieg eine Waffenruhe diskutiert wird.
Israel plant den Rückzug seiner Verhandlungsführer aus Katar, während im Gaza-Krieg eine Waffenruhe diskutiert wird. (Symbolbild/NAG)

Doha, Katar - Inmitten der anhaltenden Konflikte im Gaza-Gebiet plant Israel, seine führenden Unterhändler aus Katar abzuziehen. Die Entscheidung erfolgt aufgrund mangelnder Fortschritte bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg, der seit 15 Monaten andauert. Das israelische Verhandlungsteam war seit vergangenem Dienstag in Doha, wo es intensive Gespräche über einen Waffendeal führte. Doch Erfolglosigkeit führte nun dazu, dass die Unterhändler zu Beratungen nach Israel zurückkehren werden, während Vertreter der Arbeitsebene vorerst in Katar bleiben, so Süddeutsche Zeitung.

Ein von US-Sondergesandtem Steve Witkoff vorgeschlagenes Abkommen, das unter anderem die Freilassung von Entführten und eine längere Waffenruhe vorsieht, stößt auf Widerstand. Die Hamas hat den Plan abgelehnt und fordert stattdessen ein Ende des Gaza-Kriegs als Voraussetzung für die Freilassung der verbleibenden Geiseln. Der Außenminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, hat die Gespräche als fruchtlos beschrieben und eine „grundlegende Lücke“ zwischen den Konfliktparteien angemerkt.

Situationsanalyse der Waffenruhe

Die erste Phase eines Abkommens zur Waffenruhe läuft am 1. März 2025 aus, welche die Freilassung von Geiseln und palästinensischen Gefangenen zwischen Hamas und Israel beinhaltet. Während die Waffenruhe sechs Wochen lang gehalten hat, bleibt die humanitäre Lage im Gazastreifen äußerst prekär, auch wenn sich die Situation durch die erhöhte Hilfslieferung etwas verbessert hat. Beide Seiten haben sich jedoch nicht immer an die Abmachungen gehalten, was zusätzlich zum Spannungsfeld beiträgt, wie Tagesschau berichtet.

Ein Vorfall, der Unmut auslöste, war die Übergabe der Leiche einer Frau an Israel anstelle der getöteten Geisel Shiri Bibas. Israel erklärte, dass eine forensische Untersuchung ergeben habe, dass Bibas und ihre Kinder in Geiselhaft ermordet wurden, während die Hamas behauptet, sie seien durch einen israelischen Luftangriff getötet worden. Diese Unklarheiten und die Art der Geiselübergaben haben die Spannungen weiter angeheizt.

Perspektiven auf eine dauerhafte Lösung

Die Verhandlungen über die zweite Phase des Abkommens, die einen dauerhaften Waffenstillstand und die Freigabe von 59 Geiseln umfassen sollten, sind bislang ins Stocken geraten. Eine israelische Delegation kehrte jüngst ohne ein Ergebnis aus Kairo zurück. Offizielle Bestimmungen zur Zukunft des Gazastreifens bleiben ungelöst, ebenso wie die Frage der Regierungsführung. Während Ägypten Vorschläge für eine Technokratenregierung und einen Wiederaufbau unterbreitet hat, lehnt Israel eine Rolle der Palästinensischen Autonomiebehörde ab.

Die US-Regierung hat unterdessen Druck auf Israel ausgeübt, um einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen. Präsident Joe Biden betonte, man befinde sich „am Rande“ einer Einigung, und es werden Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und Hamas gemeldet. Hochrangige Vertreter beider Seiten sehen die Möglichkeit einer Vereinbarung in naher Zukunft, auch wenn offizielle Bestätigungen bislang ausstehen. Notwendig ist dies insbesondere, um die noch 94 Geiseln freizulassen, von denen befürchtet wird, dass 34 bereits verstorben sind, wie die Situation um die Geiseln weiterhin zeigt, laut Tagesschau.

Die geopolitischen Spannungen und die inneren politischen Herausforderungen, die sich durch diesen Konflikt ergeben, verdeutlichen die Komplexität der Verhandlungen. Während US-Außenminister Antony Blinken anmerkte, dass man der Lösung näher sei als je zuvor, bleibt die Realität für viele Betroffene im Gazastreifen besorgniserregend.

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Ort Doha, Katar
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