Kaffeepreise steigen rasant: Discounter setzen auf Eigenmarken!
Brasilien - In Deutschland ist Kaffee ein täglich genossenes Getränk, dessen Preise in den letzten Monaten stetig gestiegen sind. Discounter wie Aldi und Lidl verzeichnen eine zunehmende Nachfrage nach ihren Eigenmarken. Diese Produkte, obwohl günstiger, werden in vielen Fällen von Markenherstellern produziert. So berichtet derwesten.de, dass Aldi die meisten seiner Kaffeeprodukte unter dem Label „Barissimo“ vertreibt und über eine eigene Rösterei verfügt.
Aldi kooperiert dabei mit der Cafea GmbH und der Deutschen Extrakt Kaffee GmbH, um Instantprodukte herzustellen. Demgegenüber wird der Kaffee von Lidl unter der Eigenmarke „Bellarom“ vertrieben, wobei die Produktion von der Minges Kaffeerösterei GmbH übernommen wird. Der „Moreno Cappuccino“ von Aldi sowie der „Granaroma Cappuccino“ von Lidl stammen von dem Markenhersteller Krüger. Diese Partnerschaften zeigen, dass die Qualität der Discounter-Angebote mit bekannten Marken konkurrieren kann.
Preisanstieg und Ursachen
Die Kaffeepreise in Supermärkten und Discountern sind seit Jahresbeginn gestiegen, wobei der Preisanstieg für gemahlenen Kaffee und Kaffeepads von Marken wie Jacobs oder Melitta zwischen 9 und 33 Prozent liegt. Auch Eigenmarken wie „Barissimo“ und „Bellarom“ kosten mittlerweile 28 bis 30 Prozent mehr als zu Beginn des Jahres. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Laut zdf.de spielen gestiegene Rohstoffpreise sowie ungünstige klimatische Bedingungen eine zentrale Rolle. Extreme Wetterereignisse, wie Frost und Trockenheit, beeinträchtigen die Kaffeeernte nachhaltig.
Besonders betroffen ist Brasilien, der weltweit größte Kaffeeproduzent, der einen Rückgang der Ernte von etwa 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Dies führt dazu, dass der Preis für Arabica-Kaffeebohnen an der New Yorker Rohstoffbörse auf den höchsten Stand seit 1977 kletterte, mit derzeit 320,10 US-Cent pro Pfund. Experten warnen vor einer anhaltend hohen Preissituation für Kaffee in den kommenden Jahren, da extreme Wetterbedingungen voraussichtlich häufiger auftreten werden, was den Anbau der empfindlichen Arabica-Pflanze zusätzlich erschwert.
Marktsituation und Ausblick
Die aktuellen Preisanstiege sind nicht nur auf die Auswirkungen der Erntebedingungen zurückzuführen. So erwarten Agrarmarkt-Experten, dass die Preise langfristig nicht sinken werden. Carlos Mera von der Rabobank merkt an, dass ein deutlicher Preisrückgang nur über viele Monate hinweg möglich wäre. Die Unsicherheit auf dem Markt wird zudem durch geopolitische Spannungen und Transportprobleme verstärkt. Insbesondere die Ankündigungen in den USA, hohe Zölle auf mexikanische Waren zu erheben, könnten den Kaffeeimport weiter erschweren, da Mexiko einen Großteil seiner Ernte exportiert, hauptsächlich Arabica-Bohnen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kaffee in Deutschland nicht nur ein beliebtes, sondern auch ein zunehmend teureres Gut wird. Die Preisanstiege bei Eigenmarken und Markenprodukten sind ein Signal der Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Die Verbraucher müssen sich demnach auf anhaltend hohe Preise einstellen, wie auch tagesschau.de berichtet.
Details | |
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Ursache | gestiegene Rohstoffpreise, ungünstige klimatische Bedingungen, Frost, extreme Trockenheit, Hitze |
Ort | Brasilien |
Quellen |