Kampf um die Wahrheit: Deutschland fällt auf Platz 11 bei Pressefreiheit
Deutschland - Am 2. Mai 2025 veröffentlichte Reporter ohne Grenzen (RSF) seine jährliche Rangliste zur Pressefreiheit, die alarmierende Entwicklungen aufzeigt. Deutschland ist dabei auf Platz 11 gefallen, ein Rückgang um einen Rang im Vergleich zum Vorjahr. Die Bundesrepublik bleibt damit zwar vor 169 anderen Staaten, jedoch wirft dies Fragen zur zukünftigen Entwicklung der Pressefreiheit im Land auf. Ostsee-Zeitung berichtet, dass diese Abwärtsbewegung ein gefährliches Signal für die Pressefreiheit darstellt.
Insgesamt umfasst die Rangliste 180 Staaten, von denen 90 als „schwierig“ oder „sehr ernst“ in Bezug auf die Pressefreiheit eingestuft werden. RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus warnt, dass mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Staaten lebt, in denen die Pressefreiheit als sehr ernst gilt. Diese besorgniserregende Situation hat verschiedene Ursachen, darunter fragile Sicherheitslagen und zunehmender Autoritarismus. Reporter ohne Grenzen hebt hervor, dass in fast einem Drittel der Länder Redaktionen aus wirtschaftlichen Gründen schließen mussten.
Feindliches Arbeitsumfeld in Deutschland
Wie die Medien, Medien und Menschenrechte berichten, haben Journalisten in Deutschland zunehmend mit einem feindlichen Arbeitsumfeld zu kämpfen, insbesondere bei ihrer Berichterstattung über rechtsextreme Milieus. Es kommt zu Angriffen auf Pressevertreter, nicht nur von rechtsextremen Gruppen, sondern auch von pro-palästinensischen Demonstranten im Kontext des Gaza-Konflikts. Die gesellschaftliche und politische Polarisierung nimmt zu, was die Sicherheit von Journalisten weiter gefährdet.
Die wirtschaftliche Situation der Medienhäuser in Deutschland hat sich ebenfalls verschlechtert. Große US-Plattformen dominieren den Werbemarkt, was vor allem Lokal- und Regionalzeitungen unter Druck setzt. Das öffentlich-rechtliche Rundfunkwesen steht zudem unter politischem Druck, da geplante Beitragserhöhungen bis 2027 ausgesetzt wurden. RSF fordert daher Reformen zur Stärkung der Medienvielfalt, darunter steuerliche Förderung für gemeinnützigen Journalismus.
Globale Trends zur Pressefreiheit
Der Rückgang der Pressefreiheit ist nicht auf Deutschland beschränkt. Im weltweiten Vergleich zeigt die Rangliste von RSF, dass nur in sieben Ländern die Situation als „gut“ eingestuft wird, alle befinden sich in Europa. Die extremen Herausforderungen für die Pressefreiheit sind in Ländern wie Russland, Iran und Nordkorea besonders ausgeprägt. Dort wird die Medienlandschaft stark kontrolliert, und in China sind mindestens 113 Medienschaffende inhaftiert. Die Rangliste zeigt, dass autoritäre Regierungen weltweit Druck auf die Medien ausüben und die Bedingungen für Journalisten sich zunehmend verschlechtern.
Insgesamt verdeutlicht die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit von RSF, dass auch in einer Demokratie wie Deutschland die Herausforderungen für die Medienlandschaft alarmierend sind. Die Schaffung einer sicheren Umgebung für Medienschaffende sowie die Wahrung der Unabhängigkeit der Berichterstattung sind essenziell, um demokratische Werte zu schützen und zu fördern.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ursache | fragile Sicherheitslagen, zunehmender Autoritarismus, wirtschaftlicher Druck |
Ort | Deutschland |
Quellen |