Kampf um Sigmaringen: Kaufland schließt, Edeka plant Neuanfang

Kaufland schließt Filialen, Geschäfte in Sigmaringen suchen Lösungen. Zukunft ungewiss bis Ende 2026. Informieren Sie sich hier!
Kaufland schließt Filialen, Geschäfte in Sigmaringen suchen Lösungen. Zukunft ungewiss bis Ende 2026. Informieren Sie sich hier! (Symbolbild/NAG)

Sigmaringen, Deutschland - Die Kaufland-Filiale in Sigmaringen wird am 14. Juni schließen. Diese Entscheidung steht im Kontext einer größeren Schließungswelle, die Kaufland für fünf seiner Filialen in Deutschland angekündigt hat. Der Grund für diese Schließungen sind wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die eine betriebliche Fortführung an den betroffenen Standorten als nicht tragfähig erscheinen lassen. Das Unternehmen hat die Schließungen für die Jahre 2024 und 2025 geplant, zu denen unter anderem die Filiale in Dortmund-Mengede zählt, die bereits während der Zeit als Real-Filiale nicht rentabel war. Insgesamt betroffen sind Standorte in Nordrhein-Westfalen, mit geplanten Schließungen in Siegen und Greiz im Juni 2024, Bochum-Ruhrpark im September 2024 sowie Recklinghausen im Januar und Dortmund-Mengede im März 2025.

Kaufland plant individuelle Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter:innen. Trotz der angekündigten Schließungen zeigt sich das Unternehmen auch zukunftsorientiert: Neueröffnungen sind bereits in Villingen-Schwenningen sowie München realisiert worden, und in Frankfurt, Waiblingen und Tuttlingen sind weitere Neueröffnungen in Planung.

Auswirkungen auf den Standort Sigmaringen

Die Schließung in Sigmaringen hat schwerwiegende Folgen für die lokalen Geschäfte, die auf Kundschaft aus der Kaufland-Filiale angewiesen sind. In der Kaufland-Passage werden zudem sieben Geschäfte vorerst schließen, was die wirtschaftliche Lage weiter anspannt. Markus Kluge, der Objektmanager von Apollo, hat Interesse bekundet, den Standort zu übernehmen. Edeka hat bereits signalisiert, dass eine Zusammenarbeit möglich ist und plant darüber hinaus eine umfassende Sanierung des Gebäudes vor Einzug. Wer sich in dieser Übergangsphase um eine Zwischennutzung bemühen kann, ist zurzeit ungewiss, da die Pachtverträge mit dem Eigentümer Asuco neu verhandelt werden müssen.

Hans-Joachim Hofmann, Inhaber der Herz-Apotheke, äußert Besorgnis über den Verlust von Kunden und Mitarbeitern, sollte die Apotheke während der Sanierungsarbeiten geschlossen werden müssen. Konkurrenzdruck und wirtschaftliche Unsicherheiten machen die Suche nach Lösungen für die nächsten anderthalb Jahre dringend. Hofmann versucht über Edeka Kontakt zu Asuco aufzunehmen, um eine klare Perspektive zu schaffen.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Schließungen sind Teil eines umfassenden Geschäftsmodells von Kaufland. Das Unternehmen betreibt gegenwärtig 770 Filialen in Deutschland und beschäftigt dabei rund 90.000 Mitarbeiter. Letzterer Punkt ist von zentraler Bedeutung, da die Schließungen auch Auswirkungen auf die Beschäftigten vor Ort haben. Kaufland spricht mit den Mitarbeitern, um individuelle Möglichkeiten anzubieten, ihre Anstellung zu sichern.

Die wirtschaftliche Lage und die strategische Neuausrichtung sind auch der Hintergrund für die Einführung eines neuen Bezahlsystems, „Kaufland Pay“, das den Kunden in den Filialen eine moderne Zahlungsmethode bieten soll. Zudem werden Automaten installiert, um Münzen in fast allen Filialen wechseln zu können, um den Kundenservice weiter zu verbessern.

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Ort Sigmaringen, Deutschland
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