Kim Jong-un unter Druck: Anklage wegen Kriegsverbrechen droht!

Nordkorea schickt Soldaten in den Ukraine-Krieg. Experten sprechen von Kriegsverbrechen und einer möglichen Anklage gegen Kim Jong-un.
Nordkorea schickt Soldaten in den Ukraine-Krieg. Experten sprechen von Kriegsverbrechen und einer möglichen Anklage gegen Kim Jong-un. (Symbolbild/NAG)

Kursk, Russland - Nordkorea hat russische Truppen im Ukraine-Krieg seit Herbst 2024 mit einer bedeutenden Soldatenanzahl unterstützt. Mehrere Tausend nordkoreanische Soldaten wurden in die russische Region Kursk entsandt. Berichten zufolge sind bereits Hunderte dieser Soldaten verletzt oder getötet worden. Der ehemalige Präsident des Internationalen Strafgerichtshofs, Song Sang-hyun, fordert nun eine Anklage gegen Kim Jong-un wegen Kriegsverbrechen. Während die Lage komplex ist, betont Völkerrechtler Simon Gauseweg, dass es schwierig sei, Kim direkt für Kriegsverbrechen verantwortlich zu machen, da konkrete Nachweise für direkte Befehle fehlen. Stattdessen könnte eine Anklage auf Beihilfe zu russischen Kriegsverbrechen beruhen, wie op-online.de berichtet.

In diesem Kontext wird der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag aktiv. Der IStGH hat Ermittlungen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgenommen. Die Ukraine hat dem Gericht erlaubt, Beweismaterial zur Annexion der Krim zu sammeln, obwohl sie kein Mitglied des Höchsten Gerichts ist. Die Ermittlungen beziehen sich jedoch nicht auf spezifische Personen, sondern betreffen den gesamten Konflikt und mögliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit, was die Komplexität der Situation weiter erhöht deutschlandfunk.de.

Die Herausforderungen der Anklage

Die rechtlichen Möglichkeiten zur Anklage von Kim Jong-un stellen die Ermittler vor große Herausforderungen. Laut Gauseweg könnte eine Anklage gegen Kim symbolisch sein, da eine Auslieferung nahezu ausgeschlossen ist. Der IStGH ist nicht zuständig für Aggressionsverbrechen; stattdessen konzentriert sich die Anklage gegen Wladimir Putin auf Kriegsverbrechen. Es bleibt also unklar, ob Kim vor Gericht stehen wird, und die allgemeine Einschätzung ist, dass die Chancen dafür sehr gering sind focus.de.

Um die Situation zu verdeutlichen, ist es wichtig zu erwähnen, dass die Ukraine nordkoreanische Kriegsgefangene präsentiert hat, was aus völkerrechtlicher Sicht problematisch sein könnte. Zudem wurden nordkoreanische Soldaten von Russland mit russischen Uniformen und Papieren ausgestattet, um ihre Identität zu verschleiern. Diese Maßnahmen tragen zur Klassifizierung Nordkoreas als Kriegspartei im Konflikt bei und stärken das Recht der Ukraine zur Selbstverteidigung op-online.de.

Blick in die Zukunft

Die Situation bleibt angespannt und undurchsichtig. Der IStGH hat ein begrenztes Budget von etwa 50 Millionen Euro pro Jahr, um die Ermittlungen zu finanzieren. Das Fehlen von gerichtlichen Entscheidungen und die Komplexität der multinationalen Beziehungen erschweren die Fortschritte. Dennoch könnte die Arbeit des IStGH auch einen abschreckenden Effekt auf potenzielle Täter haben. Während die internationalen Bemühungen andauern, bleibt Zukunft der Gerechtigkeit in diesem Konflikt ungewiss deutschlandfunk.de.

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Ort Kursk, Russland
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