Kneecap raus! Kontroversen um Boykott beim Hurricane-Festival 2025
Scheeßel, Deutschland - Die irische Band „Kneecap“ wurde aufgrund ihrer stark israelkritischen Äußerungen von den renommierten Hurricane- und Southside-Festivals ausgeladen. Diese Entscheidung spiegelt die angespannten Diskussionen wider, die derzeit auf der Instagram-Seite des Hurricane-Rockfestivals geführt werden. Während einige Kommentare die Aktion scharf kritisieren mit Äußerungen wie „Deutschland liebt den Genozid“, fordern andere, dass Kritiker nach Gaza ziehen sollen. Auf diesem sozialen Netzwerk nutzen Nutzer sowohl Palästina-Flaggen als auch den Davidstern, was die geteilte Meinung der Öffentlichkeit verdeutlicht.
Zusätzlich gibt es Bestrebungen, das Hurricane-Festival, das Ende Juni in Scheeßel bei Bremen und parallel als Southside in der Nähe des Bodensees stattfindet, zu boykottieren. Ein Statement, das besagt, dass der Boykott bestimmter Musik mit diktatorischer Mundtotmachung gleichzusetzen sei, stammt aus der gleichen Gruppe, die den Boykott einfordert. Die Diskussion über Kunstfreiheit versus politische Meinungsäußerung ist damit erneut entbrannt. Süddeutsche
Proteste und kritische Auftritte
Der Hintergrund dieser Auseinandersetzungen wurde durch die Auftritte von Kneecap beim Coachella Festival für zusätzliche Brisanz gesorgt. Während des ersten Wochenendes der Veranstaltungen rief die Band lautstark „Free Palestine“ in die Menge, wonach ihre Anti-Margaret-Thatcher-Rufe aus dem offiziellen Livestream herausgeschnitten wurden. Am Freitag, den 18. April, trat die Gruppe erneut auf und zeigte auf den Bildschirmen hinter sich provokante Botschaften wie „Fuck Israel, free Palestine“. Der Festivalveranstalter Goldenvoice, dessen CEO Paul Tollett über den Vorfall „überrascht“ war, sieht sich seitdem mit wachsender Kritik konfrontiert. Consequence
Die Band hat auch den Streamer Hasan Piker mitgebracht, um ihre Protestbotschaften auf Twitch zu übertragen. Dabei wurden Aussagen präsentiert, die Israel als Völkermörder der palästinensischen Bevölkerung beschreiben. Mo Chara, ein Mitglied von Kneecap, sprach während des Auftritts über die Verfolgung der Iren und die Situation der Palästinenser und stellte die provokante Frage: „Wenn ihr es nicht Völkermord nennt, was nennt ihr es dann?“ Diese konfrontativen Äußerungen haben zur Folge, dass ihre Aktionen von pro-israelischen Organisationen als Plattform für Hass bezeichnet werden, was die Spannungen weiter verstärkt. Consequence
Auswirkungen auf die Technoszene in Israel
Die Diskussion um die politische Haltung in der Musikszene hat auch Auswirkungen auf die israelische Technoszene, die seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 stark unter Druck steht. Künstler befürchten, ihre Karrieren zu gefährden, wenn sie in Israel auftreten, und viele internationale DJs sagen aus diesem Grund ihre Auftritte ab. Die Gruppe Ravers for Palestine fordert Clubs weltweit auf, sich gegen Israel zu positionieren, was zu einer Spaltung in der Szene führt. Einige Künstler stehen unter Druck, klare politische Positionen zu beziehen, während andere den Dialog fortführen möchten. Zeit
Die Ereignisse rund um Kneecap, die sowohl bei Coachella als auch in der Diskussion über die Festival-Ausladungen stattfanden, machen deutlich, wie stark der Einfluss des Nahostkonflikts auf die internationale Musikszene ist und wie Künstler zunehmend Stellung beziehen.
Details | |
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Vorfall | Boykott, Terrorismus |
Ursache | Nahostkonflikt |
Ort | Scheeßel, Deutschland |
Verletzte | 404 |
Quellen |