Konklave im Vatikan: Wer wird der nächste Papst nach Franziskus?
Vatikan, Italien - Am 7. Mai 2025 beginnt im Vatikan das Konklave zur Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus, der am Ostermontag verstorben ist. Die Kardinäle versammeln sich am Mittwochnachmittag in der Sixtinischen Kapelle, nachdem der Ruf „Extra omnes“ ertönt. In diesem besonderen Prozess sind 133 Kardinäle stimmberechtigt. Kardinäle, die älter als 80 Jahre sind, müssen die Kapelle verlassen und dürfen nicht teilnehmen. Während des Konklaves sind die Wahlberechtigten vom Kontakt zur Außenwelt ausgeschlossen, wodurch der geheimnisvolle Charakter der Wahl weiter unterstrichen wird.
Die wichtigsten Favoriten für die Nachfolge stehen bereits fest. Kardinal Pietro Parolin, 70 Jahre alt und seit 2013 Staatssekretär des Vatikans, gilt als Hauptfavorit. Seine diplomatischen Fähigkeiten, gepaart mit Kontroversen um ein geheimes Abkommen mit China zur Bischofsernennung, haben sein Profil geschärft. Parolin äußerte sich skeptisch zu den Reformbestrebungen in Deutschland und hat sich gegen die Weihe von Frauen als Priesterinnen ausgesprochen, zeigt sich jedoch offen für eine Liberalisierung des Zölibats.
Vielfalt der Kandidaten
Ein weiterer prominenter Kandidat ist Kardinal Luis Antonio Tagle aus den Philippinen, der als Stellvertreter Asiens gilt. Bekannt für seinen sozialen Einsatz und seine fröhliche Art, hat er auch eine aktive Rolle in den sozialen Medien, wo er seine Botschaften über das Evangelium kommuniziert. Tagle könnte der erste asiatische Papst werden.
Zusätzlich stehen mehrere italienische Kardinäle zur Wahl, darunter Kardinal Matteo Maria Zuppi, der für seine Reformbestrebungen bekannt ist, und Kardinal Pierbattista Pizzaballa, ein erfahrener Diplomat und lateinischer Patriarch von Jerusalem. Kardinal Mario Grech, Kurienkardinal aus Malta, und Kardinal Jean-Marc Aveline, Erzbischof von Marseille, haben ebenfalls Unterstützer in den Reihen der wahlberechtigten Kardinäle.
Afrikanische Kandidaten sind ebenfalls in der Diskussion. Kardinal Fridolin Ambongo Besungui aus Kinshasa und Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson sind prominente Stimmen, die in erster Linie konservative Haltungen vertreten. Ambongo hat sich aktiv für Menschenrechte und Demokratie in der Demokratischen Republik Kongo eingesetzt und war auch gegen eine vatikanische Vorgabe zur Segnung homosexueller Paare. Turkson, ehemaliger Leiter der vatikanischen Abteilung, die sich um Klimawandel und Armut kümmerte, bringt ebenfalls eine konservative Perspektive mit in den Wettbewerb.
Zukunft der katholischen Kirche
Das Konklave hat das Potenzial, einen Richtungswechsel für die katholische Kirche anzuzeigen. Der neue Papst wird das Oberhaupt von rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit und das weltliche Oberhaupt des kleinsten Staates der Welt, dem Vatikan. Die Abstimmungen bleiben geheim und die Kardinäle könnten, je nach ihren nationalen oder persönlichen Vorlieben, entscheiden, ob sie eine Fortführung von Franziskus‘ Reformkurs wünschen oder die Rückkehr zu traditionelleren Werten bevorzugen.
Die Karten sind also neu gemischt und das Konklave wird als das geografisch vielfältigste in der Geschichte der katholischen Kirche gehandelt, mit Kardinälen aus 70 verschiedenen Ländern. Besonders bemerkenswert ist, dass viele asiatische Kardinäle geplant haben, geschlossen abzustimmen. Diese Dynamiken könnten entscheidend für die Wahl des neuen Papstes sein, der sich den Herausforderungen einer sich verändernden weltlichen und kirchlichen Landschaft stellen muss. Die nächsten Tage im Vatikan versprechen, von großer Bedeutung für die Zukunft der Kirche zu sein.
Die Berichterstattung über das bevorstehende Konklave wird weiterhin aufmerksam verfolgt, während die Diskussionen um die nächsten Schritte in der katholischen Kirche an Intensität zunehmen. Experten und Gläubige weltweit blicken gespannt auf die Entscheidung, die bald getroffen werden könnte.
Für weitere Informationen: OP Online, Tagesschau, ZDF.
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Vorfall | Wahlen |
Ort | Vatikan, Italien |
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