Krieg im Herbst? Experten warnen vor Putins gefährlichem Manöver!

Experten warnen vor möglicher Kriegsgefahr im Herbst durch Russlands Militärmanöver „Sapad“ in Belarus und seinen Auswirkungen auf Europa.
Experten warnen vor möglicher Kriegsgefahr im Herbst durch Russlands Militärmanöver „Sapad“ in Belarus und seinen Auswirkungen auf Europa. (Symbolbild/NAG)

Belarus, Weißrussland - Die geopolitische Lage in Europa wird zunehmend angespannt, wie mehrere Experten prognostizieren. Besondere Besorgnis herrscht über das bevorstehende Militärmanöver „Sapad“ in Belarus, das von Russland und Belarus alle zwei Jahre durchgeführt wird. Laut Focus ist die Situation so ernst, dass die Russland-Expertin vor einer „echten Kriegsgefahr“ für die EU und die NATO warnt. Diese Übungen werden oft als Signal der Stärke verstanden und könnten Vorbereitungen für militärische Operationen zeigen.

Besonders alarmierend sind die Erinnerungen an das letzte „Sapad“-Manöver, das zur Invasion der Ukraine führte, als 130.000 russische Soldaten an der ukrainischen Grenze zusammengezogen wurden. Die Gefahr eines Angriffs auf die Ukraine und andere europäische Länder wird immer größer, wobei der Militär-Experte Professor Sönke Neitzel betont, dass dieser Sommer „möglicherweise der letzte Frieden bringende Sommer“ sein könnte.

Strategische Bedeutung des Manövers

Die litauischen Kollegen äußern besonders besorgte Stimmen und befürchten, dass Russland das Manöver als Gelegenheit nutzen könnte, Litauen anzugreifen. Der Suwałki-Korridor, der Litauen und Polen verbindet, spielt dabei eine entscheidende Rolle für die Sicherheit Europas. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die militärische Situation in der Region und die Bedrohungslage für NATO-Staaten sich in naher Zukunft erheblich verschärfen könnten.

Zusätzlich zur militärischen Bedrohung wird die europäische Sicherheitsstrategie durch die geopolitischen Entwicklungen in den USA herausgefordert. Wie n-tv berichtet, könnten US-Versuche, den Ukraine-Konflikt einseitig zu lösen, ohne europäische Partner, langfristige sicherheitspolitische und wirtschaftliche Folgen für Europa haben. Ein möglicher Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland könnte Europa vor ernsthafte Herausforderungen stellen, insbesondere in Bezug auf seine Verteidigungsstrategien.

Folgen eines Diktatfriedens

Militärexperte Gustav Gressel warnt vor der Gefahr eines Großkriegs in Europa, falls die Ukraine zu einem Diktatfrieden gezwungen wird. Dies würde nicht nur die Glaubwürdigkeit der westlichen Abschreckung untergraben, sondern auch die langfristige Stabilität Europas gefährden. Insbesondere Deutschland könnte starke wirtschaftliche Folgen zu tragen haben, falls die Ukraine scheitert. Eine Analyse des Kiel Instituts für Weltwirtschaft legt dar, dass die Kosten für eine erfolgreiche Abschreckung um das 10- bis 20-Fache höher sein könnten als die derzeitige militärische Unterstützung.

Um den Herausforderungen gewachsen zu sein, müsste Deutschland seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen – von aktuell 0,1% auf 1-2% des BIP. Gressel stellt fest, dass Europa momentan nicht ausreichend gerüstet ist, um der russischen Armee angemessen zu begegnen. Die Bundeswehr, die derzeit nur 180.000 Soldaten aufstellt, müsste auf das angestrebte Ziel von 203.000 Soldaten aufgestockt werden.

Antizipierte Flüchtlingskosten und wirtschaftliche Rückschläge könnten sich auf 0,5-1,1% des BIP pro Jahr belaufen, sollte es zu einem russischen Sieg kommen. Ein solcher Ausgang würde die europäische Sicherheitsarchitektur fundamental verändern. Daher ist es unerlässlich, dass Deutschland und die EU ihre militärischen Ausgaben anheben und eng zusammenarbeiten, um ein starkes Signal an Russland zu senden und ihre Sicherheitslage aktiv zu verbessern.

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Ort Belarus, Weißrussland
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