Lidl führt Kassenbon-Pflicht ein: Selbstbedienung künftig sicherer!
Köln, Deutschland - In einer bedeutenden Neuerung hat Lidl beschlossen, in allen seinen Filialen mit Selbstbedienungskassen Auslassschranken einzuführen. Diese Maßnahme tritt sofort in Kraft und fordert von den Kunden, ihren Kassenbon mitzuführen, um den Laden zu verlassen. Ruhr24 berichtet, dass bereits in einigen größeren Filialen, beispielsweise in Köln und Berlin, diese Schranken realisiert wurden. Ein entscheidendes Element dieser neuen Regelung ist, dass der Kassenbon einen Barcode aufweisen muss, damit die Schranken geöffnet werden können.
Kunden, die die Lidl-Plus-App nutzen, haben die Möglichkeit, stattdessen einen digitalen Kassenbon vorzuzeigen. Bei registrierten Nutzern entfällt sogar der reguläre Papierbon, da sie einen kleinen Schnipsel mit einem Code erhalten können. Diese Veränderung folgt einer Testphase, in der verschiedene Checkout-Konzepte erprobt wurden, um Diebstahl präventiv entgegenzuwirken.
Diebstahlprävention im Einzelhandel
Die Einführung der Auslassschranken ist Teil eines größeren Trends in der Einzelhandelsbranche, in der Unternehmen zunehmend auf präventive Maßnahmen setzen, um Diebstahl zu reduzieren. Im Jahr 2023 verzeichnete das EHI Retail Institute einen Anstieg der Inventurdifferenzen um 12 % auf insgesamt 4,6 Milliarden Euro. Diese steigenden Zahlen sind teilweise durch unsichere Rahmenbedingungen wie den Ukraine-Krieg und die Inflation bedingt. Snabble erläutert, dass Unternehmen im deutschen Einzelhandel ihre Ausgaben für Diebstahlprävention im Jahr 2022 auf 1,45 Milliarden Euro erhöht haben.
Die Analyse der Inventurdifferenzen zeigt, dass im Jahr 2022 in Deutschland Diebstahl um 15 % zunahm, was auf ein verändertes Kundenverhalten hinweist. Die Branche setzt folglich auf vielfältige Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen, Datenanalysen und die Modernisierung von Überwachungssystemen. Leider zeigen Statistiken, dass Selbstbedienungssysteme, die seit 2018 populär sind, als besonders diebstahlgefährdet gelten.
Effektive Sicherheitsmaßnahmen
Experten weisen darauf hin, dass Ladendiebstahl an verschiedenen Stellen im Geschäft auftreten kann. Besondere Risiken bestehen im Kassenbereich und in Umkleidekabinen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen Handelsunternehmen auf Technologien wie Videoüberwachung, Gewichtssensoren und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Früherkennung von verdächtigem Verhalten. Bei Lidl sieht man die Einführung der Auslassschranken nicht als vollständige Umstellung auf Selbstbedienungskassen, sondern als zusätzlichen Service für die Kunden, um ein nahtloses Einkaufserlebnis zu gewährleisten.
Insgesamt unterstreicht die Einführung der Auslassschranken bei Lidl sowie die anhaltenden Bemühungen in der Einzelhandelsbranche, dass Diebstahlprävention ein zentrales Anliegen im Markt ist. Trotz der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen bleibt es wichtig, das Einkaufserlebnis der Kunden nicht zu beeinträchtigen.
Details | |
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Vorfall | Diebstahl |
Ursache | Ukraine-Krieg, hohe Inflation, Energiekrise |
Ort | Köln, Deutschland |
Schaden in € | 4600000000 |
Quellen |