Löbtau verwandelt altes Pfarrhaus in lebendiges Nachbarschaftszentrum!
Emil-Ueberall-Straße 6, 01157 Dresden, Deutschland - Im Dresdner Stadtteil Löbtau wird der Umbau eines alten Pfarrhauses in ein Nachbarschaftszentrum vorangetrieben. Laut t-online.de wird das ehemalige Pfarrhaus in der Emil-Ueberall-Straße 6 von der Kirche verkauft, da die Mitgliederzahlen rückläufig sind. Diese Entwicklung spiegelt einen landesweiten Trend wider, der auch von der Historikerin Hedwig Richter als „schleichende Zeitenwende“ beschrieben wird. Der Rückgang der Kirchenbindung hat signifikante gesellschaftliche Folgen, wie evangelisch.de berichtet.
Die Mieter des „Haus Überall“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Gebäude zu kaufen, um es langfristig zu sichern. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Wohnen Gestalten Dresden (WoGe). Verhandlungen mit der Kirchgemeinde „Frieden und Hoffnung“, die bislang Eigentümer ist, könnten schon im Sommer abgeschlossen sein. Der geplante Umbau sieht vor, im oberen Bereich fünf Wohnungen zu schaffen, während im Erdgeschoss ein Umsonstladen und das Nachbarschaftscafé „PlatzDa!“ entstehen sollen.
Prägende Veränderungen im Kirchengemeindeleben
Die Notwendigkeit, das pfarrliche Gebäude zu verkaufen, ist ein direktes Ergebnis der dramatischen Veränderungen in der kirchlichen Landschaft. Die jüngste Studie zur Kirchenbindung zeigt, dass derzeit 52 Prozent der Deutschen christlich-konfessionell gebunden sind. dieser Anteil könnte jedoch schon im nächsten Jahr unter 50 Prozent sinken, was einen alarmierenden Trend darstellt. Die evangelische Kirche prognostiziert einen Rückgang ihrer Mitgliederzahl bis 2060 um die Hälfte, was auch die Funktionsweise der Kirchen in der Gesellschaft gefährdet.
Ein grundlegender Aspekt dieser Entwicklung ist die Wahrnehmung der Kirchen als Institutionen. Während die Mitgliederzahlen schwinden, bleibt eine Mehrheit der Bevölkerung an gesellschaftlichen Äußerungen der Kirchen interessiert. Politiker wie Sven Wolf von der SPD betonen die wichtige Beratungsfunktion der Kirchen und warnen gleichzeitig davor, dass der demokratische Grundkonsens in Gefahr ist.
Unterstützung fürs Nachbarschaftszentrum
Für das Projekt in Löbtau sind die geschätzten Kosten für Kauf, Umbau und Instandhaltung rund 900.000 Euro. Zukünftige Bewohner des Nachbarschaftszentrums werden keine Miete an Investoren zahlen, sondern lediglich die tatsächlichen Gebäude- und Betriebskosten. Diese Initiative erhält politische Aufmerksamkeit, insbesondere von Albrecht Pallas (SPD), der die Maßnahme zur Bekämpfung steigender Mieten lobt.
Ein Tag der offenen Tür zur Vorstellung des Projekts findet am Sonntag, den 11. Mai, von 14 bis 17 Uhr statt. Hier können interessierte Bürgerinnen und Bürger mehr über die Pläne erfahren und sich aktiv in die Nachbarschaftsbildung einbringen.
Details | |
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Vorfall | Regionales |
Ort | Emil-Ueberall-Straße 6, 01157 Dresden, Deutschland |
Schaden in € | 900000 |
Quellen |