Margot Friedländer: 103 Jahre alt und mit dem Großen Verdienstkreuz geehrt!

Berlin, Deutschland - Margot Friedländer erhält das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Dies wurde heute vom Bundespräsidialamt in Berlin bestätigt, wie unter anderem der t-online berichtet. Die Auszeichnung würdigt ihr Lebenswerk und ihr unermüdliches Engagement als Zeitzeugin der Verbrechen des Nationalsozialismus.

Die 103-jährige Friedländer, geboren 1921 in Berlin, ist eine der letzten Überlebenden des Holocaust. Ihre gesamte Familie wurde von den Nationalsozialisten ermordet. Sie überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt und wanderte mit ihrem späteren Mann, der ebenfalls Theresienstadt überlebte, in die USA aus. Im Jahr 2010 kehrte sie dauerhaft nach Deutschland zurück und engagiert sich seither besonders im Dialog mit jungen Menschen.

Einsatz für Toleranz und Menschenwürde

Friedländer besucht regelmäßig Schulklassen und hält Lesungen, um über ihre Erfahrungen zu berichten. Ihre Arbeit zielt darauf ab, das Bewusstsein für Humanität und Menschenwürde zu schärfen. Im Jahr 2023 gründete sie die Margot Friedländer Stiftung, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzt. Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete sie als „moralische Instanz“ und würdigte ihre Versöhnungsbereitschaft sowie ihren eindringlichen Appell für humanitäre Werte.

Das Große Verdienstkreuz ist die höchste Ehrung, die der Bundespräsident verleihen kann. Steinmeier hebt hervor, dass Friedländers Lebensweg und ihr Einsatz als Zeitzeugin von großer Bedeutung sind und für kommende Generationen als Beispiel dienen sollen. Neben ihrer persönlichen Geschichte spielt ihr Engagement für die Jugend eine zentrale Rolle in ihrer Auszeichnung, die sowohl ihr eigenes Schicksal als auch ihre Entschlossenheit betont, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus lebendig zu halten.

Mit dieser Ehrung wird nicht nur Margot Friedländer persönlich gewürdigt, sondern auch ein Zeichen gesetzt für die Verantwortung, die gegenwärtige und kommende Generationen tragen, um aus der Geschichte zu lernen. Ihr Lebenswerk wird als inspirierendes Zeugnis erachtet, das die Werte von Toleranz und menschlicher Würde in den Vordergrund rückt, wie auch die Jüdische Allgemeine betont.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Berlin, Deutschland
Quellen