Marie Claire Kagoyire: Eine inspirierende Flucht nach Twistringen

Twistringen, Deutschland - Marie Claire Kagoyire, geboren am 6. Dezember 1972 in Ruanda, lebt seit September 2016 in Twistringen, Deutschland. Sie kam gemeinsam mit ihrer 17-jährigen Tochter und ihrem 12-jährigen Sohn nach Deutschland. Die Zuteilung an diesen Ort war rein zufällig, und von Anfang an hatte sie mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Dazu gehörten nicht nur Sprachbarrieren, sondern auch die Eingewöhnung in den deutschen Alltag. Unterstützung erhielt sie von der Verwaltung und insbesondere von Maria Stenner-Dieckmann von der Twistringer Flüchtlingsinitiative.
Kagoyire ist eine beeindruckende Frau, die ihren Glauben als eine wichtige Stütze in schwierigen Zeiten beschreibt. Während sie selbst sprachliche Fortschritte machte, besuchte ihre Tochter eine Schule in Bremen und hat mittlerweile ein Studium in Medien- und Kommunikationsmanagement begonnen. Ihr Sohn hingegen wechselte von der Oberschule in Bassum auf das Twistringer Gymnasium und studiert heute Journalismus in Hamburg. Diese Entwicklungen zeigen nicht nur den persönlichen Aufstieg der Familie, sondern auch die Bedeutung von Bildung für eine erfolgreiche Integration.
Herausforderungen und Chancen
Marie Claire Kagoyire hebt die Gleichberechtigung in Deutschland hervor, die ihrer Meinung nach im Vergleich zu Ruanda deutlich ausgeprägter ist. Ihr Mann kam 2019 ebenfalls nach Deutschland, um sich der neuen Lebenssituation anzupassen, was nicht ohne Schwierigkeiten vonstattenging. Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, nahm sie an einem Deutschkurs im Twistringer Pfarrzentrum teil und konnte daraufhin eine Stelle als Assistentin in einem Zahntechnik-Labor in Sulingen antreten. Diese Position erhielt sie nach einem Praktikum, das über das Jobcenter vermittelt wurde.
Zusätzlich ist sie aktiv in der evangelischen Kirchengemeinde in Bassum, was ihr hilft, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in die Gemeinschaft zu integrieren. Ihr langfristiges Ziel ist es, die deutsche Nationalität zu erlangen und bis zur Rente zu arbeiten. Dies verdeutlicht, wie wichtig es für Migranten ist, nicht nur physisch, sondern auch sozial und wirtschaftlich Fuß zu fassen.
Gesellschaftlicher Kontext
Die Erfahrungen von Marie Claire stehen im Kontext der Integration von Migranten in Deutschland, ein Thema, das laut Deutschlandfunk nach wie vor von Herausforderungen geprägt ist. In bestimmten Stadtteilen, wie Neukölln, haben bis zu 80% der Jugendlichen einen Migrationshintergrund. Viele Familien ziehen in diese Gebiete, weil dort der Wohnraum günstig ist, jedoch ist die Integration oft durch soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit geprägt.
Wie in Kagoyires Geschichte sichtbar, ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Integration Bildung. Die soziale Exklusion und der Mangel an gesellschaftlicher Teilhabe sind herausfordernde Themen, die in vielen Berichten über die Integrationspolitik der letzten Jahre immer wieder auftauchen. Gleichzeitig zeigen Projekte zur Gewaltprävention und zur Förderung von Respekt innerhalb der Gemeinschaft Ansätze, um Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Festgehalten in dem Bericht über die Sichtweise junger Menschen auf Migration sind ähnliche Herausforderungen und Chancen junger Migranten wie die von Kagoyire und ihrer Familie. Diese Geschichten sind essenziell für ein besseres Verständnis und eine erfolgreiche Integrationspolitik in Deutschland.
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Ort | Twistringen, Deutschland |
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