Michaela Kaniber: Die neue Hoffnung für Bayerns Landwirtschaft?

Michaela Kaniber, bayerische Staatsministerin, wird potenzielle Bundesministerin für Landwirtschaft. Ihre politische Karriere im Überblick.
Michaela Kaniber, bayerische Staatsministerin, wird potenzielle Bundesministerin für Landwirtschaft. Ihre politische Karriere im Überblick. (Symbolbild/NAG Archiv)

Bad Reichenhall, Deutschland - Die bayerische CSU-Politikerin Michaela Kaniber steht möglicherweise vor einer wichtigen beruflichen Veränderung: Sie könnte die neue Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft werden, wie im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD festgelegt. Diese Personalie ist jedoch offiziell noch nicht bestätigt, berichtet die Remszeitung.

Kaniber, die aktuell bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus ist, wurde 2018 von Ministerpräsident Markus Söder in dieses Amt berufen. Ursprünglich sollte für die Bundesministerposition der bayerische Bauernpräsident Günther Felßner in Betracht gezogen werden. Kaniber gilt als wichtige Vermittlerin zwischen Landwirtschaft und Politik, insbesondere während der Bauernproteste Ende 2023 und Anfang 2024.

Bildung und Beruf

Michaela Kaniber wurde am 14. September 1977 in Bad Reichenhall geboren. Nach ihrem Abschluss an der Mädchenrealschule St. Zeno absolvierte sie eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten und arbeitete von 1996 bis 2004 in einer Steuerkanzlei. Anschließend war sie im Gastronomiebetrieb ihrer Familie tätig, wie die Wikipedia ausführlich berichtet.

Politisch aktiv wurde sie 2005 als Beisitzerin im CSU-Ortsverband Bayerisch Gmain und ist seit 2013 Mitglied des Bayerischen Landtags. Kaniber hat sich schnell eine Reputation als „Bauernflüsterin“ erarbeitet und betont die Bedeutung von Nachhaltigkeit und regionaler Wertschöpfung in der Agrarpolitik. Ihr Engagement zeigt sich auch in der Tatsache, dass Bayern das Bundesland mit der größten Fläche an Ökobetrieben ist, so die Süddeutsche Zeitung.

Politische Erfolge und Herausforderungen

Als Landwirtschaftsministerin setzt Kaniber klare Schwerpunkte in der Agrarpolitik. Bayern investiert jährlich 110 Millionen Euro in die Biobauern, um Beratung und Vermarktungsunterstützung zu gewährleisten. Im Jahr 2021 gab es in Bayern 11.527 Biobauern, die 408.616 Hektar Acker- und Weideland ökologisch bewirtschafteten. Dies entspricht 28 Prozent der Biobauern und über 20 Prozent des ökologisch bewirtschafteten Agrarlands in Deutschland.

Allerdings stehen Kanibers Ansätze in der Öffentlichkeit auch unter Kritik. Agnes Becker von der ÖDP hat die Vergleichsmethoden der Ministerin als irreführend bezeichnet und fordert, dass für Rankings ein fairer Maßstab angewendet wird.

Privates

Privat ist Michaela Kaniber verheiratet und Mutter von drei Töchtern. Ihre Eltern kamen als Gastarbeiter aus Jugoslawien nach Deutschland, was ihre Perspektiven und ihr Engagement für gesellschaftliche Belange geprägt hat. Kaniber ist römisch-katholisch und engagiert sich auch in Vereinen wie dem Trachtenverein Bayerisch Gmain und im WSC Bayerisch Gmain.

Nach einem schweren Autounfall im Jahr 2022 nahm sie eine Auszeit von der Politik, kehrte jedoch Anfang 2023 zurück und hat seither wichtige politische Positionen inne, inklusive ihrer Wiederwahl und Bestätigung in ihrem Ministeramt im Kabinett Söder III am 31. Oktober 2023.

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Ort Bad Reichenhall, Deutschland
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