Millionen-Kredit: Fischbachau plant große Projekte am Wolfsee!

Fischbachau, Deutschland - Die Gemeinde Fischbachau steht vor einer finanziellen Herausforderung im Jahr 2025, da sie einen Kredit zur Tilgung der Erschließungskosten für das neu geplante Baugebiet Wolfsee benötigt. Die Gesamtkosten für die Erschließung belaufen sich auf 8,5 Millionen Euro, was einen erheblichen Anteil der insgesamt geplanten Investitionen in Höhe von knapp 17,6 Millionen Euro ausmacht. Um diese Kosten zu decken, plant die Gemeinde, 8 Millionen Euro über einen Kredit aufzunehmen. Diese Maßnahmen könnten den Schuldenstand von 9,1 Millionen Euro Ende 2024 auf 16,8 Millionen Euro zum 31. Dezember 2025 anheben, was eine Besorgnis erregende Entwicklung darstellt. Trotz dieser Herausforderung hat der Haushalt ein Gesamtvolumen von 33,5 Millionen Euro, was ihn zum drittgrößten in der Geschichte Fischbachaus macht, wie MerNews berichtet.

Bürgermeister Josef Lechner betonte in der letzten Sitzung des Gemeinderats, dass die Pläne für das Baugebiet Wolfsee nun konkreter werden. Zwei Drittel der verfügbaren Parzellen sind bereits vergeben, und der Großteil der Käufe geht an Einheimische. Insgesamt 90 Prozent der Grundstücke sollen in die Hände lokaler Bürger gelangen. Der Erlös aus den bisherigen Verkäufen wird auf 6,6 Millionen Euro geschätzt, sollten die Verkäufe wie geplant verlaufen. Dabei sind die Grundstückskosten auf 150 Euro pro Quadratmeter festgelegt, während die Erschließungskosten bei 95 Euro pro Quadratmeter liegen, wie Das Gelbe Blatt mitteilt.

Finanzielle Rahmenbedingungen

Die finanziellen Rahmenbedingungen für die Gemeinde sind angespannt. Laut dem KfW-Kommunalpanel 2024 bewerten 58 Prozent der Kommunen ihre Finanzlage als „ausreichend“. Die anhaltende Inflation, steigende Sozial- und Personalausgaben sowie die Kosten für die Integration von Geflüchteten erhöhen den Druck auf die kommunalen Haushalte. Besonders besorgniserregend ist, dass etwa 90 Prozent der Kommunen mit negativen Entwicklungen in den kommenden Jahren rechnen. Angesichts dieser Situation zeigt sich auch in Fischbachau, dass trotz der geplanten Einnahmen aus Grundstücksverkäufen und den größten Einnahmen aus Steuererträgen, die Ausgaben in verschiedenen Bereichen, etwa für Personal und Verwaltung, steigen, wie Difu aufzeigt.

Insbesondere die Personalkosten steigen aufgrund einer Tarifänderung auf 3,4 Millionen Euro, während die Verwaltungskosten auf 3,8 Millionen Euro ansteigen. Die größten Investitionen nach der Erschließung des Baugebiets Wolfsee betreffen den Neubau des Feuerwehrhauses, das mit 1,4 Millionen Euro veranschlagt ist, und Hochbaumaßnahmen in Höhe von insgesamt 4,7 Millionen Euro für Einrichtungen wie Schulen und Kitas. Diese Entwicklung muss im Kontext einer allgemeinen Tendenz zur Verschlechterung der finanziellen Lage vieler Kommunen in Deutschland betrachtet werden, was die Herausforderungen für Fischbachau nur verstärkt.

Die Gemeinde plant, bis Ende 2028 keine weiteren Darlehen aufzunehmen und die Rücklage auf 3,7 Millionen Euro bis Ende 2026 zu erhöhen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die pro Kopf-Verschuldung mit 2893 Euro im „seriösen Mittelfeld“. Die kommunalen Investitionen und die Notwendigkeit, notwendige Infrastrukturprojekte zu realisieren, stehen jedoch in einem kritischen Verhältnis zu den verfügbaren Haushaltsmitteln und den steigenden Anforderungen.

Details
Vorfall Infrastruktur
Ort Fischbachau, Deutschland
Schaden in € 8500000
Quellen