Motherson streicht 400 Stellen: Krise trifft Neuses und Judenbach!

Motherson kündigt 400 Stellenabbau in Neuses und Judenbach an, bedingt durch Umsatzrückgang und Integration von Dr. Schneider.
Motherson kündigt 400 Stellenabbau in Neuses und Judenbach an, bedingt durch Umsatzrückgang und Integration von Dr. Schneider. (Symbolbild/NAG)

Neuses, Deutschland - Der Automobilzulieferer Motherson hat angekündigt, bis zu 400 Stellen abzubauen. Diese Entscheidung, die von Geschäftsführer Andreas Heuser als unvermeidlich beschrieben wird, erfolgt im Zuge der Integration des übernommenen Unternehmens Dr. Schneider sowie einem Rückgang der Umsätze im Werk Neuses. Heuser betonte, dass es sich hierbei nicht um Gewinnoptimierung, sondern um die Wiederherstellung der Profitabilität handelt. Der Stellenabbau betrifft sowohl die Produktion als auch die Administration und soll innerhalb der nächsten 18 Monate sozialverträglich umgesetzt werden. Gespräche mit dem Betriebsrat beginnen am 14. Mai 2025, um die Details zu besprechen inFranken berichtet.

Für den Standort Neuses sind 200 Stellenstreichungen geplant, während in Judenbach, wo ein Kompetenzzentrum für Mehrkomponenten-Spritzguss besteht, ebenfalls 200 Arbeitsplätze verloren gehen sollen. Der Standort Judenbach wird geschlossen. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Restrukturierungsplans, der von der Motherson Group nach der Übernahme von Dr. Schneider, das im Jahr 2023 Insolvenz anmeldete, eingeführt wurde. Vor der Insolvenz waren dort rund 4800 Menschen beschäftigt MDR berichtet.

Hintergründe der Krise

Die Gründe für den Stellenabbau sind laut Motherson der sinkende Umsatz sowie starker Preisdruck, insbesondere aus Osteuropa. Im Kontext der Automobilindustrie, die derzeit erheblichen Herausforderungen gegenübersteht, ist dies nicht überraschend. Die Branche befindet sich im Umbruch, während die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf Elektroautos voranschreitet und das Interesse an neuen E-Autos hinter den Erwartungen zurückbleibt. Diese Veränderungen führen dazu, dass viele Zulieferer, darunter auch namhafte Unternehmen wie ZF und Continental, ebenfalls Stellenabbau ankündigen BR berichtet.

Die Umstrukturierungen in der Branche sind umfassend. So plant ZF den Abbau von bis zu 14.000 Stellen in Deutschland und Continental kündigt weltweit den Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen an. Die Automobilzulieferer müssen sich an eine neue Marktlandschaft anpassen, in der hohe Investitionen und unzureichende Erträge eine Verkleinerung der Produktion notwendig machen. In diesem Kontext zeigt sich, wie dramatisch die Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Branche sind. Wenn man die verschiedenen Ansätze der Unternehmen betrachtet, wird deutlich, dass die Strategie nicht nur von Unternehmensentscheidungen, sondern auch von äußeren Marktentwicklungen bestimmt wird.

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Ort Neuses, Deutschland
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