Netanyahu unter Druck: Soldaten wehren sich gegen Gaza-Krieg!
Gaza, Palästina - Israel steht derzeit vor gravierenden internen Konflikten im Rahmen des anhaltenden Krieges gegen Hamas in Gaza, der nun bereits seit 19 Monaten andauert. Die Regierung von Premierminister Benjamin Netanyahu legt den Fokus auf einen umfassenden Sieg über die militante Gruppe. Allerdings sieht sich Netanyahu wachsender Kritik ausgesetzt, insbesondere für seine Entscheidungen, die zur Eskalation der Lage beigetragen haben, einschließlich der einseitigen Beendigung eines Waffenstillstands im März. Diese Maßnahmen haben ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der in Gaza festgehaltenen Geiseln aufgeworfen, da immer mehr Reservisten zur Wehrpflicht herangezogen werden, was bei der Bevölkerung auf Widerstand stößt. Al Jazeera berichtet, dass eine steigende Zahl von Reservisten sich weigert zu dienen, was auf eine geschätzte Anwesenheitsrate von nur etwa 60 % hindeutet.
Wohl auch als Reaktion auf diese Entwicklungen haben zahlreiche Proteste sowohl von Militärangehörigen als auch von der Zivilbevölkerung gegen Netanyahus Entscheidungen stattgefunden. Insbesondere die ultraorthodoxe Haredi-Gemeinschaft steht unter scharfer Kritik, da deren Mitglieder von der Wehrpflicht befreit sind. Die israelische Supreme Court hat in diesem Kontext Fragen zu den Regelungen bezüglich der Wehrpflicht aufgeworfen, was die Spannungen zwischen der Regierung und den Familien von Geiseln weiter verschärft. Familienangehörige beklagen, dass Netanyahu sie meidet und sich nicht mit ihren Sorgen auseinandersetzt.
Der Einfluss des militärischen Widerstands
Die Gruppe der militärischen Widerstandsbewegung wächst, da immer mehr Soldaten, wie Yotam Vilk, der als ehemaliger Soldat berichtet, dass er unbewaffnete Palästinenser gesehen hat, die getötet wurden, ihre Stimmen gegen die Gewalt erheben. Rund 200 Soldaten haben bereits ein Schreiben unterzeichnet, in dem sie erklären, dass sie nicht mehr kämpfen werden, es sei denn, es wird ein Waffenstillstand erreicht. AP News beschreibt, dass diese Bewegung nur ein Anfang ist und die Soldaten andere ermutigen, ähnliche Schritte zu unternehmen. Die Berichte über weitreichende Zerstörungen und die Tötung von Zivilisten haben das Gewissen der Soldaten stark belastet.
Soldaten, die sich weigern zu dienen, sehen sich möglicherweise mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert, jedoch sind bis dato keine der Unterzeichner des Briefes inhaftiert worden. Darunter war auch Yuval Green, ein Sanitäter, der seinen Dienst abbrach, nachdem er unmoralische Handlungen von Soldaten beobachtet hatte. Solche Berichte tragen zur Zunahme von moralischen Verletzungen unter den Soldaten bei, viele suchen nach Wegen, um ihre Erfahrungen zu verarbeiten und Änderungen zu fordern.
Gesellschaftliche Spaltungen und Wehrdienstverweigerung
Die umstrittene Wehrpflicht in Israel, die für Männer (2,5 Jahre) und Frauen (2 Jahre) gilt, sieht Ausnahmen für ultraorthodoxe Juden und arabische Israelis vor. Obwohl die Gesellschaft stark in das System integriert ist, gibt es eine wachsende Zahl von Wehrdienstverweigerern, die aus moralischen Gründen, wie das Töten und Vertreibungen, ihre Pflicht nicht erfüllen möchten. Personen wie die 17-jährige Ella Keidar und der 18-jährige Tal Mitnik haben ihren Dienst verweigert und kritisieren die Aggressionen im Gazastreifen als ungerechtfertigt. ZDF berichtet weiter, dass Verweigerer oft mit beruflichen Nachteilen oder sogar Haftstrafen rechnen müssen.
Die Debatte um den Wehrdienst ist tief in der israelischen Gesellschaft verankert, Kinder werden schon früh auf den Militärdienst vorbereitet. Obgleich die Verweigerungsbewegung klein bleibt, erheben die Anhänger ihre Stimmen lautstark gegen die Gewalt und streben nach einer anderen Form von Dienst an ihrem Land. Die gesellschaftlichen Spaltungen hinsichtlich der Unterstützung des Militärs oder der Opposition gegen den Krieg verschärfen sich, was zu einer zunehmend toxischen Atmosphäre in der öffentlichen Diskussion führt.
Details | |
---|---|
Vorfall | Körperverletzung |
Ort | Gaza, Palästina |
Verletzte | 52000 |
Quellen |