Neues Flugzeug mit geflüchteten Afghanen landet in Leipzig – Wo bleibt die Unterstützung?

Leipzig, Deutschland - Ein Charterflug aus Afghanistan landete am 16. April 2025 um 21:37 Uhr am Flughafen Leipzig. An Bord waren 138 Personen mit einer gültigen Aufnahmezusage, die vom Innenministerium bestätigt wurde. Ursprünglich waren 162 Passagiere angekündigt, darunter fünf Ortskräfte und deren 19 Familienangehörige. Der Flug wurde von der tschechischen Airline „Smart Wings“ durchgeführt und startete in Islamabad, Pakistan, mit Zwischenstopps in Ras Al Khaimah (VAE) und Larnaca (Zypern) berichtete die WELT.

Die neuen Ankömmlinge werden zunächst ins Grenzdurchgangslager Friedland gebracht, bevor sie nach zwei Wochen an verschiedene Bundesländer verteilt werden. Alle Passagiere haben vor ihrer Abreise eine Sicherheitsüberprüfung durchlaufen. Trotz der positiven Nachrichten sind noch rund 2600 Menschen in Pakistan auf ihre Aufnahme in Deutschland angewiesen, was die prekäre Lage in der Region unterstreicht.

Hintergrund des Aufnahmeprogramms

Das Aufnahmeprogramm für afghanische Ortskräfte, das nach dem Abzug internationaler Truppen im Jahr 2021 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, gefährdete Afghanen zu unterstützen. Dieses Programm richtet sich an Afghanische Staatsangehörige, die aufgrund ihrer Tätigkeit in den Bereichen Frauen- und Menschenrechte, Bildung, Kultur, Politik oder im Rahmen der Zusammenarbeit mit deutschen Institutionen in Lebensgefahr sind stellt die ZEIT fest.

Die Bundesregierung plant für die kommenden Wochen zwei weitere Flüge. Diese sind für den 23. und 29. April vorgesehen. Menschenrechtsorganisationen kritisieren jedoch die derzeitige Debatte um die Einstellung der Aufnahmeprogramme durch die künftige Regierung aus Union und SPD. Diese Pläne stehen diametral zu einem zentralen Versprechen der deutschen Politik, auch in Anbetracht der unsicheren Lage in Afghanistan: die Aufnahme gefährdeter Personen fortzusetzen.

Aktuelle Herausforderungen und humanitäre Perspektiven

Aktuell haben etwa 45.000 Afghaninnen und Afghanen eine Aufnahmezusage erhalten, darunter über 25.100 ehemalige Ortskräfte. Seit August 2021 sind insgesamt über 38.000 afghanische Staatsangehörige nach Deutschland eingereist. Ein Drittel der aufgeführten Personen wartet jedoch weiterhin auf ihre Ausreise, was angesichts der Bedrohungslage in Afghanistan besonders bedrückend ist berichtet der offizielle Informationsdienst des Bundesaufnahmeprogramms.

Zudem macht ARD-Recherche deutlich, dass viele Aufnahmezusagen Monate nach ihrer Erteilung zurückgenommen wurden. Dies hat zu einer Vielzahl von Unsicherheiten und kritischen Situationen geführt. Menschenrechtsorganisationen fordern daher, dass Deutschland seinen humanitären Verpflichtungen nachkommt und die Schutzbedürftigen nicht im Stich lässt.

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Vorfall Migration
Ort Leipzig, Deutschland
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