Bürgermeister setzen sich für Zukunft der Autoindustrie ein: Druck bleibt!

Friedrichshafen, Deutschland - Das Bündnis „Bürgermeister für einen starken Automobilstandort“ sieht sich auf EU-Ebene erfreulich bestätigt. In einem aktuellen Treffen in Brüssel haben Vertreter des Bündnisses, darunter Oberbürgermeister Simon Blümcke aus Friedrichshafen, die zentralen Forderungen ihrer Initiative öffentlich gemacht. Im Februar wurde ein Sieben-Punkte-Papier an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übergeben, in dem wesentliche Anliegen formuliert werden. Diese beinhalten die Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie sowie den Erhalt von Hunderttausenden Arbeitsplätzen.

Ein besonderes Augenmerk liegt außerdem auf der Technologieoffenheit bei Antriebstechnologien und der Forderung nach einem Ausstieg aus dem geplanten Verbrenner-Verbot ab 2035. Die Gespräche mit der EU-Kommission haben dazu geführt, dass die Notwendigkeit einer technologieneutralen Transformation zur Klimaneutralität anerkannt wird. [Schwäbische] berichtet, dass die Kommission eine schnellere Überprüfung der Verordnung zum Verbrenner-Aus in Aussicht stellt und größere Flexibilität bei den CO₂-Flottengrenzwerten angekündigt wurde.

Innovationsförderung und Herausforderungen

Die Bundesregierung plant eine massive Erhöhung der Innovationsförderung für die Industrie. Dennoch bleiben einige entscheidende Punkte offen. So fehlt beispielsweise eine klare Strategie für den Ausbau der Stromnetze, und der Fokus der Innovationsförderung könnte sich möglicherweise stärker auf autonomes Fahren konzentrieren. Zudem wird gezielte Förderung für neue und alternative Antriebstechnologien gefordert, darunter Wasserstoff, Plug-In-Hybride und synthetische Kraftstoffe.

Die Bürgermeister betonen, dass sie weiterhin Druck machen werden, um die Deindustrialisierung zu stoppen und Perspektiven für Autohersteller sowie Zulieferer zu schaffen. Hierbei wird auch der strategische Dialog, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eingeräumt hat, eine zentrale Rolle spielen. [EU] hebt hervor, dass die europäische Automobilindustrie sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet, was die Herausforderungen für den Sektor zusätzlich verstärkt. Der Dialog soll die Grundlage bilden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors langfristig zu sichern.

Ziele des Aktionsplans

EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas wurde beauftragt, am 5. März einen Aktionsplan vorzulegen, der den Umgang mit den genannten Herausforderungen zum Ziel hat. Laut [EU] wird dieser Plan Themen wie Zugang zu Talenten, technologische Innovationen sowie die Entwicklung neuer Fahrzeuge und rechtliche Rahmenbedingungen abdecken. Die Automobilbranche sichert mehr als 13 Millionen Arbeitsplätze und trägt circa 1 Billion Euro zum BIP der EU bei, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht.

Für die Konsultation wurden vier thematische Arbeitsbereiche eingerichtet, die von verschiedenen EU-Kommissaren geleitet werden. Diese sind insbesondere auf die saubere Umstellung des Automobilsektors, die industrielle Wertschöpfungskette, technologische und digitale Innovation sowie auf soziale Belange eingehen. Die Ergebnisse der Konsultation werden in den Aktionsplan des Kommissars einfließen, um eine nachhaltige Zukunft der europäischen Automobilindustrie zu gewährleisten.

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Vorfall Sonstiges
Ort Friedrichshafen, Deutschland
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