700 Wildtiere auf der Flucht: Gewalt zwingt zum Umzug in Sinaloa!

Wegen der Gewalt in Sinaloa verlegt das Ostok Wildtierreservat 700 Tiere in sichere Gebiete. Schießereien bedrohen das Personal.
Wegen der Gewalt in Sinaloa verlegt das Ostok Wildtierreservat 700 Tiere in sichere Gebiete. Schießereien bedrohen das Personal. (Symbolbild/NAG)

Culiacán, Sinaloa, Mexiko - Der Bundesstaat Sinaloa in Mexiko sieht sich derzeit einer beispiellosen Welle der Gewalt gegenüber, die gezwungen hat, das Ostok Wildtierreservat zu schließen. Diese Situation hat dazu geführt, dass rund 700 Wildtiere, darunter auch Elefanten, Tiger und Löwen, in eine andere Stadt verlegt werden müssen. Die Sicherheitslage in Culiacán hat zu einem Mangel an Pflege und Fütterung der Tiere geführt, da sich Pfleger und Tierärzte nicht mehr zur Arbeit trauen. Ein Transportfahrzeug des Reservats wurde im Februar von Bewaffneten gestohlen, was die Situation zusätzlich verschärft hat. Dies berichten die Badische Neueste Nachrichten, die erläutern, dass diese gewaltsame Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fraktionen des Sinaloa-Drogenkartells die Ursache für die Umsiedlung der Tiere ist.

Bereits mehr als 100 Tiere wurden von Culiacán nach Mazatlán gebracht, darunter die Elefanten Big Boy und Bireki, die zuvor in Zirkussen lebten. Der Gründer des Ostok Sanctuary, Ernesto Zazueta, betont, dass die schreckliche Gewalt in der Region, besonders die jüngsten gewaltsamen Vorfälle, die Rettungsmission für die Tiere dringend notwendig gemacht haben. Im Großraum Culiacán sind Schießereien, Erpressungen und Bedrohungen an der Tagesordnung, was die tierärztliche Betreuung unmöglich macht.

Rettung von Bengalischen Tigern

Am 7. April wurden zwei Bengalische Tiger aus einem verlassenen Grundstück in San José de Gracia, Sinaloa, gerettet. Die Aktion wurde vom Team des Ostok Sanctuary, unterstützt von Behörden, durchgeführt, nachdem Berichte über die vernachlässigten Tiere eingegangen waren. Die geretteten Tiger, eine weiße Tigress und ein gelber Tiger, zeigten aggressives Verhalten, was auf die beengten Lebensbedingungen zurückgeführt wird. Für ihre sichere Handhabung mussten die Retter chemische Beruhigungsmittel einsetzen.

Ernesto Zazueta äußerte, dass eine schwierige Rehabilitation der Tiger bevorsteht, die während des Transports von Bundeskräften bewacht wurden. Im gesamten vergangenen Jahr hat das Sanctuary 14 große Katzen gerettet, was zeigt, wie dringend die Situation in Bezug auf den Tierschutz in der Region ist. Weitere Berichte deuten darauf hin, dass die Eigentümer der geretteten Tiere mutmaßliche Verbindungen zum Sinaloa-Kartell haben, was den Kontext der Illegalität und des Handels mit exotischen Tieren in dieser Region verstärkt.

Die Hintergründe der Gewalt

Die anhaltende Gewalt in Sinaloa wird besonders durch die Festnahme des Drogenbosses Ismael „El Mayo“ Zambada in den USA angeheizt. Zambada wurde unter dramatischen Umständen von einem der Söhne des inhaftierten Joaquín „El Chapo“ Guzmán in Culiacán entführt und gegen seinen Willen in die USA transportiert. Die daraus resultierenden Konflikte zwischen verschiedenen Fraktionen des Sinaloa-Drogenkartells sind verantwortlich für die erschreckende Sicherheitslage in Culiacán und die damit verbundenen Herausforderungen für den Tierschutz.

Seit der Gründung des Ostok Wildtierreservats im Jahr 2021 hat sich die Einrichtung der Rettung, Pflege und Umsiedlung von misshandelten Tieren verschrieben. Angesichts der aktuellen Entwicklungen bleibt das Schicksal der rund 700 Tiere ungewiss, während die Umsiedlung aufgrund der aufkommenden Gewalt mehrere Wochen in Anspruch nehmen dürfte. In dieser besorgniserregenden Situation ist der Schutz dieser Tiere von höchster Bedeutung.

Für weiterführende Informationen zu diesem Thema können Sie die vollständigen Berichte auf bnn.de, mexiconewsdaily.com und tagesspiegel.de nachlesen.

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Ort Culiacán, Sinaloa, Mexiko
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