Syrische TV-Dramen im Ramadan: Kreative Rückkehr ins post-Assad-Zeitalter!
Syrien - Die syrische Fernseh- und Filmindustrie durchlebt gegenwärtig eine grundlegende Transformation im Zuge des Sturzes von Bashar al-Assad. Ramadan, traditionell die Hauptsaison für das Anschauen syrischer TV-Dramen, bietet eine Plattform für Kreative, die während der Jahre der Repression das Land verlassen mussten. Laut Al Jazeera war die zensierte Medienlandschaft unter dem Assad-Regime langwierig und schränkte die Entfaltung der Kreativität stark ein.
Trotz dieser Herausforderungen haben viele Schriftsteller, Schauspieler und Regisseure, die ins Exil gezwungen wurden, weiterhin bedeutende Serien produziert. Diese Rückkehr der Kreativen könnte potenziell die künstlerische Freiheit und Vielfalt in der syrischen Medienlandschaft im post-Assad-Zeitalter fördern. Experten wie Christa Salamandra, Professorin für Anthropologie, und Inas Hakki, eine Filmregisseurin, diskutieren in einer aktuellen Episode die Zukunft des syrischen Fernsehens in dieser neuen Ära.
Der Kontext der Pressefreiheit
Die Situation für Medien und Journalisten in Syrien bleibt jedoch angesichts der politischen Umbrüche besorgniserregend. Laut Fanack ist Syrien eines der gefährlichsten Länder für Journalisten und belegte im World Press Freedom Index 2016 den 177. Platz von 180. Trotz der Einführung eines Gesetzes zur Verbesserung der Medienfreiheit im Jahr 2011, das unter anderem Medienmonopole verbot, bleibt die Realität durch Zensur und staatliche Repression geprägt.
Sätere Gesetze, wie das Antiterrorgesetz von 2012, ermöglichen es der syrischen Regierung, Journalisten unter vagen Vorwürfen festzunehmen. Die fortdauernde Verfolgung von Medienschaffenden, die als zu kritisch gegenüber dem Regime wahrgenommen werden, wirft weiterhin Schatten auf die angeblichen Fortschritte. Viele Journalisten wurden im Rahmen dieser Repression festgenommen, und Berichte über Übergriffe auf lokale Journalisten sind alarmierend. Ein Beispiel dafür ist der Fall von Ali Mahmoud Othman, dessen Aufenthaltsort nach seiner Festnahme im Jahr 2012 unbekannt blieb.
Kreativität unter Druck
Trotz dieser Widrigkeiten gibt es Zeichen von Hoffnung in der syrischen Medienlandschaft. Journalistinnen und Journalisten wie Zaina Erhaim, die für ihre mutige Berichterstattung anerkannt wurde, mahnen zur Wichtigkeit unabhängiger Medien. Auch wenn das Risiko von Entführungen und Gewalttaten konstant bleibt, betonen sie die Notwendigkeit, die Wahrheit zu berichten. Innerhalb von von ISIS kontrollierten Gebieten müssen Journalisten der Terrorgruppe sogar Treue schwören, was die Herausforderungen weiter verstärkt. Berichte von WhyWar zeigen, dass seit 2014 zahlreiche ausländische Journalisten in Syrien ihr Leben verloren haben, während die Berichterstattung über den Bürgerkrieg stagniert.
Die Rückkehr von Kreativen in die syrische Film- und Fernsehkultur könnte neues Leben in ein oft durch Keschnitte und Verfolgung geprägtes Medium bringen, jedoch bleibt die Sehnsucht nach echter Presse- und Meinungsfreiheit ein zentrales Thema für die Zukunft des Landes. Die Herausforderungen sind gewaltig, doch die kulturellen und kreativen Bestrebungen, die nach einem ehemaligen Regime entstehen, zeugen von einem tiefen menschlichen Verlangen nach Ausdruck und Kreativität.
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Ort | Syrien |
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