Zwei Frauen tot: Zweiter Fahrer nach illegalem Rennen in Ludwigsburg gefasst!
Schwieberdinger Straße, 71640 Ludwigsburg, Deutschland - In Ludwigsburg wurde ein zweiter Fahrer eines illegalen Autorennens festgenommen, das im März in tödliche Konsequenzen mündete. Der 34-Jährige steht im Verdacht, an dem Rennen beteiligt gewesen zu sein, bei dem zwei unbeteiligte Frauen, 23 und 22 Jahre alt, ihr Leben verloren. Diese Festnahme erfolgt, nachdem mittlerweile genügend Beweise gegen ihn vorliegen, wie SWR berichtet.
Das tragische Unglück geschah, als die beiden Frauen von einem Tankstellengelände auf die Schwieberdinger Straße abbogen und ein Mercedes frontal in deren Ford Focus krachte. Der Aufprall war derart heftig, dass das Fahrzeug weggeschoben, gegen eine Mauer geschleudert und schließlich zwischen zwei Bäume eingeklemmt wurde. Beide Frauen starben noch an der Unfallstelle, während der Fahrer des Mercedes nur leicht verletzt wurde. Ein anderer Mercedes, der ebenfalls am Rennen beteiligt gewesen sein soll, wurde später in der Nähe aufgefunden, jedoch blieb der Fahrer vorerst unbekannt.
Ermittlungen und Festnahmen
Bereits am Tag nach dem Unfall wurde ein 32-jähriger türkischer Staatsangehöriger am Unfallort festgenommen. Dieser steht ebenfalls im Verdacht, an dem verbotenen Rennen beteiligt gewesen zu sein. Dazu erhielt die Ermittlergruppe „Urban“ über 100 Hinweise von Bürgern, die über ein Online-Hinweisportal gesammelt wurden, um mögliche Zeugen oder Videoaufzeichnungen zu eruieren. Allerdings wurde der zweite Verdächtige, der in seiner Flucht vom Tatort entwischte, nicht aufgrund dieser Hinweise festgenommen, sondern aufgrund gesicherter Beweise, die erst später vorlagen, wie t-online ergänzt.
Illegale Autorennen sind seit 2017 in Deutschland als Straftat eingestuft, und die Teilnahme kann bei Todesfolge zu Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren führen. In Baden-Württemberg stieg die Zahl solcher Rennen in den letzten Jahren signifikant: 2023 wurden rund 390 illegale Autorennen registriert, ein Anstieg im Vergleich zu nur 270 im Jahr 2020. Dies zieht großflächige Diskussionen über Maßnahmen zur Verhinderung solcher Unfälle nach sich.
Präventionsmaßnahmen im Fokus
Fachleute kritisieren, dass Täter oft schwer zu erreichen seien – häufig handelt es sich um junge Männer aus schwierigen Verhältnissen, die ein Gleichgültigkeitsgefühl gegenüber der Gefährdung anderer hegen. Kay Schulte, der Referatsleiter für Unfallprävention, fordert eine Veränderung in der Herangehensweise. Einschlägige Vorschläge beinhalten unter anderem eine Einschränkung der Vermietung hochgezüchteter Autos für bestimmte Zielgruppen und die Schaffung von sicheren Rennmöglichkeiten auf ausgewiesenen Geländen. Ein verpflichtendes Kennzeichen für Fahranfänger mit hohem Unfallrisiko wurde ebenfalls in den Raum geworfen, jedoch stößt dies vor allem bei der Raser-Szene auf erhebliche Ablehnung, wie Tagesschau berichtet.
Die Diskussionen über Präventionsmaßnahmen nach dem tödlichen Vorfall in Ludwigsburg sind dringender denn je, um ähnliche Tragödien in der Zukunft zu vermeiden.
Details | |
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Vorfall | Verkehrsunfall |
Ursache | illegales Autorennen, Fahrerflucht |
Ort | Schwieberdinger Straße, 71640 Ludwigsburg, Deutschland |
Verletzte | 1 |
Festnahmen | 2 |
Quellen |