Neuer Direktor Mühlfeld: Frischer Wind für die Lungenforschung in Hannover!
Medizinische Hochschule Hannover, 30625 Hannover, Deutschland - Professor Dr. Christian Mühlfeld ist seit dem 1. Dezember 2024 der neue Direktor des Instituts für Funktionelle und Angewandte Anatomie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er hatte das Institut zuvor bereits kommissarisch fast sechs Jahre geleitet. Der Amtswechsel bringt Planungssicherheit für Forschung, Lehre und die Struktur des Instituts.
Mühlfeld strebt an, den Schwerpunkt der Lungenforschung an der MHH breiter aufzustellen. Hierbei möchte er biografische Ansätze zur Lungengesundheit integrieren. Ein besonders interessanter Aspekt seines Projekts ist der transgenerationale Ansatz, der die Lunge über die gesamte Lebensspanne betrachtet und den Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die Lungengesundheit untersucht.
Forschungsschwerpunkte und moderne Ansätze
Der neue Direktor hat eine Leidenschaft für Anatomie, die ihn schon während seines Biologiestudiums in Kiel fesselte. Sein Wechsel zur Medizin eröffnete ihm die Möglichkeit, den strukturellen Aspekt des Körpers umfassend zu erfassen und praktisch mit Präparaten zu arbeiten. Mühlfelds Forschungsschwerpunkt liegt auf der Lunge, wo er die enge Verbindung zwischen Aufbau und Funktion unterstreicht.
Besonders bemerkenswert ist, dass Mühlfeld und sein Team 2021 in der Lage waren, menschliche Lipofibroblasten im Elektronenmikroskop nachzuweisen. Dieses bedeutende Ergebnis schloss eine Lücke in der Lungenforschung. Mühlfeld plant nicht nur, die Strukturen seines Instituts zu modernisieren, sondern auch, den Mikroskopiersaal zu sanieren und die Prosektur zu erneuern. Zudem wird eine Neuorganisation der Anatomiesammlung nach modernen ethischen und didaktischen Gesichtspunkten angestrebt.
Integration in die Lehre
Ein entscheidendes Anliegen von Mühlfeld ist die verstärkte Integration anatomischer Inhalte in die Lehre, insbesondere in den späteren Studienjahren. Sein Engagement in der Lehre ist bereits mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt worden, darunter Lehrpreise für das erste Studienjahr sowie eine Auszeichnung für den Kurs „Anatomische Grundlagen der Medizin“. Ab dem 1. April wird Mühlfeld auch als neuer Studiendekan an der MHH tätig sein.
Die Forschung im Bereich der Lungengesundheit ist auch an anderen Institutionen von zentraler Bedeutung. An der Charité beispielsweise hat sich die Lungenforschung als interdisziplinärer Forschungsbereich etabliert. Ziel ist es, ein besseres Verständnis von Lungenerkrankungen zu erlangen und neue diagnostische, präventive sowie therapeutische Strategien zu entwickeln. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören Erkrankungen wie Asthma, COPD und akutes Lungenversagen.
Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) vereint die Kräfte von 28 führenden Einrichtungen, um die Forschung im Bereich der Lungen- und Atemwegserkrankungen auf internationalem Spitzenniveau zu koordinieren. Insbesondere die translationale Forschung, die den Übergang von Laborerkenntnissen zu medizinischen Anwendungen behandelt, spielt eine zentrale Rolle. Hier können neue Wirkstoffe und Therapien über einen langen Zeitraum entwickelt werden.
Mit diesen Ansätzen strebt Professor Dr. Christian Mühlfeld nicht nur eine Weiterentwicklung der Anatomieforschung an, sondern auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Lungengesundheit, die sowohl wissenschaftliche als auch praktische Bedeutung hat. Für die MHH und die Lungenforschung in Deutschland sind dies vielversprechende Entwicklungen, die positive Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung haben können.
Weitere Informationen können Sie auf den folgenden Seiten finden: MHH, Charité, DZL.
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Ort | Medizinische Hochschule Hannover, 30625 Hannover, Deutschland |
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