Zukunft der Kirchen: Guter Hirt in Lilienthal vor entscheidender Prüfung!
Lilienthal, Deutschland - Das katholische Dekanat Bremen-Nord ist seit Sommer 2022 aktiv im Immobilienprozess des Bistums Hildesheim eingebunden. Dieser Prozess betrifft alle Kirchenstandorte und zielt darauf ab, die zukünftige Ausrichtung und Ressourcenverwendung der katholischen Kirche zu überdenken. Derzeit läuft die zweite von insgesamt fünf Phasen, in der umfassende Daten zum Gemeindeleben gesammelt und erste Ideen entwickelt werden. Interestingly, das Bistum plant bis 2030, etwa die Hälfte seiner 1.400 Kirchen und Gemeindehäuser aufzugeben, was weitreichende Folgen für die betroffenen Gemeinden nach sich ziehen könnte. Weser Kurier berichtet, dass die Pastoralreferentin Ute Zeilmann den Kirchort Guter Hirt in Lilienthal als bis auf Weiteres gesichert erachtet, während die Mitgliedszahlen sinken und gleichzeitig die Zahl der Seelsorger abnimmt.
Die vergangenen mehrere Jahre brachten sinkende Mitgliederzahlen in der katholischen Kirche, dies wird als besorgniserregend wahrgenommen, da immer mehr Gläubige ihrer kirchlichen Heimat den Rücken kehren. An der Wurzel dieses Problems stehen nicht nur die abnehmenden Einnahmen, sondern auch die Notwendigkeit, bis 2035 klimaneutral zu werden und die Energieeffizienz bestehender Gebäude zu verbessern. Es gibt Ängste unter den Gemeindemitgliedern, dass die Veräußerrung von Immobilien ihre Gemeinschaft zerstören könnte. Um dem entgegenzuwirken, bemüht sich das Dekanat um Transparenz und eine Einbeziehung der Mitglieder in den laufenden Prozess. Am 14. Mai werden die Ergebnisse der aktuellen Phase bei einer Zusammenkunft in der Mensa auf dem Campus in der Kreisstadt vorgestellt.
Immobilienprozess und pastorale Konzepte
Im Rahmen des Immobilienprozesses, der unter dem Namen „Zukunftsräume“ bekannt ist, werden nicht nur die bestehenden Gebäude bewertet, sondern auch die Bedürfnisse und Anliegen der Gemeindemitglieder ermittelt. Das Bistum Hildesheim, welches derzeit 592.000 Katholikinnen und Katholiken umfasst, möchte mit diesem Prozess die Kirche für die Zukunft fit machen. In einer neueren Initiative hat die Pfarrei St. Joseph in Stadthagen im August 2024 ein Projektteam zur Entwicklung eines pastoralen Konzepts für die kommenden Jahre gebildet, um den Herausforderungen im kirchlichen Raum gerecht zu werden. St. Joseph Stadthagen erläutert, dass die Phase 2 des Projektes sechs Monate in Anspruch nehmen soll, in der verschiedene Bereiche wie die Analyse der Gebäudeauslastung und die ökumenische Zusammenarbeit inspiziert werden.
Die jüngsten Spannungen innerhalb der Gemeinden hinsichtlich der Zukunft der Nürnberger Immobilien sind evident. Bischof Heiner Wilmer hat klargestellt, dass die Sakralbauten nicht im Mittelpunkt der Einsparungen stehen werden. Dennoch sieht das Bistum vor, dass während der nächsten zwei Jahre Pfarreien klären, welche personellen Ressourcen vorhanden sind und wie am besten mit evangelischen Gemeinden zusammengearbeitet werden kann. Was bereits in den letzten Jahren geschah, zeigt, dass seit 2000 im Bistum Hildesheim 65 Kirchen entwidmet und verkauft wurden, während zuletzt auch drei Bildungshäuser geschlossen wurden. Bonifatiuswerk ergänzt, dass ein kooperativer Ansatz notwendig ist, um zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Die Filialkirche Guter Hirt gehört zur Pfarrgemeinde Heilige Familie Osterholz-Scharmbeck und zählt etwa 1900 Gläubige, die größtenteils aus Lilienthal, Grasberg, Worpswede und den umliegenden Gemeinden stammen. Die Zahl der Ehrenamtlichen, das Engagement in der Obdachlosenhilfe und regelmäßig stattfindende Pfadfinder-Gruppen sind Zeugnisse eines lebendigen Gemeindelebens, das gewahrt werden soll. Doch die interne Mitgliederbefragung zeigt signifikant, dass das kirchliche Wirken vor Ort nicht ausreichend sichtbar ist, was ein Umdenken und eine bessere Vernetzung mit anderen Akteuren unabdingbar macht.
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Vorfall | Regionales |
Ort | Lilienthal, Deutschland |
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