Italiens Ausbrecherkönig Graziano Mesina stirbt nach langem Kampf

Mailänder Gefängnis, Italien - Graziano Mesina, bekannt als Italiens „König der Gefängnisausbrecher“, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Dies berichtet t-online.de. Mesina erlag einer Krebserkrankung und war schwer pflegebedürftig. Einen Tag vor seinem Tod wurde er aus einem Mailänder Gefängnis entlassen, nachdem seine Anwältinnen seit Monaten eine Haftentlassung aus gesundheitlichen Gründen gefordert hatten. In den letzten Jahren war Mesina nicht mehr in der Lage zu gehen oder zu sprechen und erkannte nur noch selten Menschen um ihn herum.

Bereits mit 14 Jahren wurde Mesina wegen illegalen Waffenbesitzes festgenommen und entfaltete im Laufe seines Lebens eine kriminelle Karriere, die ihn in die Geschichtsbücher eintrug. Er war für Entführungen von Industriellen und Politikern sowie für den Drogenhandel bekannt. Sein spektakulärster Ausbruch fand 1976 in Lecce statt, als er mithilfe gefälschter Schlüssel und Komplizen aus einem Hochsicherheitsgefängnis flüchtete. Diese Fähigkeit zur Flucht machte ihn zu einer Legende innerhalb der italienischen Kriminalgeschichte.

Ein bewegtes Leben in der Kriminalität

Mesina wurde 2004 vom damaligen Präsidenten Carlo Azeglio Ciampi begnadigt. Doch die Freiheit währte nicht lange; 2013 wurde er erneut wegen Drogenhandels verhaftet und trat 2021 eine 30-jährige Haftstrafe an, nachdem das Oberste Gericht in Rom einen Einspruch abgelehnt hatte. Darüber hinaus zeigte sich Mesina auch als Vermittler in der Welt der Kriminalität, als er 1992 half, den damals siebenjährigen Farouk Kassam aus den Händen seiner Entführer freizubekommen.

Die Hintergründe der organisierte Kriminalität in Italien sind vielschichtig. Laut Historybox, umfasst diese Form des Verbrechens Tötungen, Gewalttaten, Diebstahl und Korruption. Organisierte Kriminalität hat sich seit den Anfängen der Mafia in Sizilien um 1800 in stabilen Strukturen organisiert, die sich durch Gewalt und hierarchische Strukturen auszeichnen.

Die Mafia hat nicht nur Einfluss auf das alltägliche Leben, sondern bringt auch eine besondere Beziehung zu Territorien und politischen Institutionen mit sich. Die globalisierten Märkte und das internationale Verbrechen bieten zudem neue Dimensionen, wie Mesinas Aktivitäten im Drogenhandel und andere grenzüberschreitende Verbrechen zeigen.

Ein Ende und ein Vermächtnis

Die letzten Tage im Leben von Graziano Mesina spiegeln die Tragik seines Daseins wider, geprägt von einer gewaltigen Vergangenheit und einem unbändigen Drang zur Flucht. Trotz seiner schweren Erkrankung bleibt er eine zentrale Figur in der Geschichte der italienischen Kriminalität und ein Symbol für die rätselhafte Faszination, die von den großen Ausbrechern und Mafiosi ausgeht.

Details
Vorfall Tod
Ursache Krebserkrankung
Ort Mailänder Gefängnis, Italien
Quellen