Wieder Licht für Havanna: Nach 48 Stunden ohne Strom kehrt die Energie zurück!
Havanna, Kuba - Nach einem 48-stündigen landesweiten Stromausfall hat Kuba die Elektrizität in der Hauptstadt Havanna wiederhergestellt. Mehr als 94 Prozent der Anschlüsse sind laut dem staatlichen Versorger UNE nun versorgt. Trotz dieser Wiederherstellung bleibt die Lage in vielen anderen Regionen kritisch, wo weiterhin kein Strom fließt. Zur Zeit stehen landesweit etwa 1.500 Megawatt zur Verfügung, was nur etwa der Hälfte des normalen Strombedarfs zu Spitzenzeiten entspricht. Der Stromausfall wurde am Freitagabend durch eine Panne an einem Umspannwerk verursacht, der bereits vierte landesweite Blackout innerhalb von fünf Monaten, der die Bevölkerung stark belastet.
Die chronische Energiekrise in Kuba, die seit 2021 besteht, äußert sich in häufigen und teils drastischen Stromabschaltungen. Diese Problematik ist Teil des Alltags für die etwa zehn Millionen Einwohner der Insel. Während die behördlichen Meldungen von Fortschritten beim Wiederherstellen der Stromversorgung berichten, erleben Millionen von Menschen weiterhin Entbehrungen. Viele versuchen verzweifelt, ihre Handys aufzuladen und verderbliche Lebensmittel zu retten, indem sie Eis finden.
Anhaltende Herausforderungen der Infrastruktur
Die Infrastruktur auf Kuba ist stark veraltet und in einem schlechten Zustand, was regelmäßig zu Kraftwerksausfällen und notwendigen Reparaturen führt. Die Menschen sind seit zwei Tagen ohne Strom, und die langsame Wiederherstellung bedeutet, dass in der Hauptstadt Havanna anfänglich nur 19 Prozent der Anschlüsse Strom hatten. Die staatliche Elektrizitätsgesellschaft UNE hat zwar Fortschritte gemeldet, doch beträgt die verfügbare Kapazität momentan weniger als ein Drittel des normalen Bedarfs zu Spitzenzeiten.
Die kubanische Regierung macht das seit über 60 Jahren bestehende Handelsembargo der USA für die Energiekrise verantwortlich. Experten hingegen bewerten diese Argumentation als wenig stichhaltig und verweisen auf die seit Jahrzehnten bestehenden, strukturellen Probleme der Energieversorgung. Zu diesen zählen finanzielle Engpässe, die den Kauf von Rohöl und Ersatzteilen für die Kraftwerke beeinträchtigen und auch Personalprobleme durch Pensionierungen und Emigration.
Staatliche Reaktionen und zukünftige Pläne
In Reaktion auf die anhaltenden Stromengpässe versucht die Regierung, die fehlende Kraftwerkskapazität durch ausländische Kraftwerksschiffe auszugleichen. Ein Beispiel dafür sind die türkischen Karpowership-Kraftwerksschiffe, die seit Januar 2025 in der Bucht von Havanna angelegt sind. Zudem plant die Regierung, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2028 signifikant zu erhöhen. Geplant sind 92 Solarparks mit einer Gesamtleistung von 2 GW.
Die Energiekrise hat auch zu Gesetzesänderungen geführt, die unter anderem Großverbraucher verpflichten, einen Teil ihres Energiebedarfs mit selbst erzeugten erneuerbaren Energien zu decken. Der Wille zur Reform und Modernisierung der Energieinfrastruktur ist vorhanden, doch die Realität bleibt angesichts der gegenwärtigen Krisensituation düster und fordernd für die Bürger Kubas.
Zusammenfassend zeigt die aktuelle Lage, wie stark Kuba von einer funktionierenden Energieversorgung abhängig ist, um den Herausforderungen dieser anhaltenden Energiekrise zu begegnen. Die jüngsten Entwicklungen werfen sowohl ein Licht auf die Fortschritte, die gemacht werden, als auch auf die drängenden Probleme, die noch gelöst werden müssen.
Für weitere Informationen besuchen Sie Süddeutsche, RND oder Wikipedia.
Details | |
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Vorfall | Stromausfall |
Ursache | Havarie an einem Umspannwerk, Handelsembargo der USA |
Ort | Havanna, Kuba |
Quellen |