Rekordstrafe für Greenpeace: 605 Millionen Euro wegen Pipeline-Protesten!

Mandan, North Dakota, USA - Ein Gericht im US-Bundesstaat North Dakota hat Greenpeace zu einer Rekordstrafe von 605 Millionen Euro (660 Millionen US-Dollar) verurteilt. Dieses Urteil stammt von einem Geschworenengericht und bezieht sich auf die Proteste gegen die Dakota Access Pipeline, die in den Jahren 2016 und 2017 stattfanden. Energy Transfer, der Betreiber der Pipeline, hatte die Umweltschutzorganisation wegen der Störungen während der Bauarbeiten verklagt. Die Klage richtet sich gegen „Greenpeace International“, „Greenpeace USA“ und „Greenpeace Fund Inc.“ und stellt eine existenzielle Bedrohung für Greenpeace dar, trotz ihrer breiten Spenderschaft und Finanzierungsquellen, wie Compact Online berichtet.

Die Jury im Morton County Courthouse in Mandan benötigte etwa zwei Tage für ihre Beratungen. In dieser Zeit wurden sie mit einer langen Liste von Fragen konfrontiert, die die Verantwortung von Greenpeace für Hausfriedensbruch, Verleumdung und Verschwörung umreißten. Das Urteil stellt somit einen erheblichen Rückschlag für die Organisation dar, die bereits angekündigt hat, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Greenpeace betont, dass ihre Rolle bei den Protesten, die vom Standing Rock Sioux Tribe geleitet wurden, nur marginal war und sieht die Klage als Versuch, Kritiker der Ölindustrie zum Schweigen zu bringen, wie die New York Times erläutert.

Erhebliche Auswirkungen auf Greenpeace

Die Strafe könnte Greenpeace in den USA umwälzen. Die Organisation hatte bereits zuvor argumentiert, dass die von Energy Transfer geforderten Schäden in Höhe von 300 Millionen US-Dollar die Existenz von Greenpeace in den Vereinigten Staaten gefährden würden. Überraschend war die Jury jedoch bereit, einen deutlich höheren Betrag zuzusprechen, was das finanzielle Risiko für Greenpeace erheblich erhöht.

Das Urteil könnte weitreichende Folgen für die Umweltschutzbewegung haben, da Organisationen wie Greenpeace auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, um ihre Aktivitäten fortzusetzen. Ein derart hoher Schadensersatz könnte die Arbeit und Infrastruktur der Organisation ernsthaft gefährden.

Rechtsmittel und weitere Schritte

In Reaktion auf das Urteil kündigte Greenpeace an, alle rechtlichen Schritte auszuschöpfen, um gegen die Entscheidung vorzugehen. Die Organisation betrachtet das Urteil als ungerecht und sieht in der Klage eine Bedrohung für die Meinungsfreiheit sowie für das Recht, legitimen Protest zum Ausdruck zu bringen.

Die Entscheidung des Gerichts wurde in einer Zeit getroffen, in der der Druck auf Umweltschutzorganisationen weltweit zunimmt, insbesondere in Bezug auf ihr Engagement gegen fossile Brennstoffe und andere umweltschädliche Praktiken. Greenpeace hat in diesem Kontext bereits betont, dass sie trotz der aktuellen Herausforderungen weiterhin für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit eintreten werden.

Details
Vorfall Korruption
Ort Mandan, North Dakota, USA
Schaden in € 605000000
Quellen