Krise im Handwerk: Betriebe in Aachen kämpfen ums Überleben!
Die aktuelle Lage im Handwerk ist geprägt von deutlichen Herausforderungen, insbesondere im Kammerbezirk Aachen. Laut der Handwerkskammer Aachen hat das vergangene Winterhalbjahr für die rund 17.500 Betriebe schwierige Rahmenbedingungen mit sich gebracht. Diese Situation spiegelt sich in den Zahlen wider: 43% der Unternehmen berichten von sinkenden Auftragszahlen, 44% müssen rückläufige Umsätze verzeichnen und 36% haben ihre Investitionen verringert. Hauptursache für diese negativen Entwicklungen ist die anhaltende Flaute im Baugewerbe. Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, warnt bereits vor möglichen Arbeitsplatzverlusten im Baubereich.
Eine spezielle Herausforderung stellen die öffentlichen Ausschreibungen dar. Hier klagen zahlreiche Handwerksbetriebe über Lohndumping, was zusätzliche Belastungen für die Betriebe bedeutet. Aktuell zeigen jedoch Teile des Handwerks, die von der Energiewende profitieren, wie Dachdecker und Tiefbauunternehmen, optimistischere Entwicklungen. Viele von ihnen suchen händeringend nach Hilfs- und Fachkräften. Während der mittlere Markt im Kammerbezirk insgesamt unter Druck steht, berichten 63% der Betriebe in der StädteRegion Aachen von stabilen oder steigenden Umsätzen, was einer positiven Abweichung von dem niederschmetternden Kammerdurchschnitt von 56% darstellt.
Handwerkskammer Aachen und aktuelle Forderungen
Um die kritische Lage zu entschärfen, fordert die Handwerkskammer die Bundesregierung auf, rasch Sonderabschreibungen umzusetzen und das 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket vor der Sommerpause mit konkreten Maßnahmen zu gestalten. Auch die Entbürokratisierung ist ein wichtiges Anliegen, das noch in diesem Jahr spürbar vorangebracht werden soll. Die Umfrage zeigt, dass nur 19% der Betriebe eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage in naher Zukunft erwarten, während 35% mit weiteren Auftragsrückgängen und 37% mit Umsatzeinbußen rechnen.
In der StädteRegion Aachen wird die Geschäftslage etwas positiver beurteilt. Hier sehen nur 32% der Betriebe ihre wirtschaftliche Situation als gut, in der StädteRegion sind es bereits 40%. Diese örtlichen Unterschiede verdeutlichen, wie variabel die Entwicklungen innerhalb des Kammerbezirks sind.
Zahlen und Entwicklungen im Handwerk
Die Handwerkszahlen sind laut destatis.de ebenfalls relevant, da sie Informationen über das zulassungspflichtige und zulassungsfreie Handwerk in Deutschland liefern. Hierbei werden unter anderem die Anzahl der Unternehmen, die tätigen Personen sowie der Umsatz in den Betrieben erfasst. Die Handwerkszählung differenziert weiterhin zwischen sozialversicherungspflichtig und geringfügig entlohnten Beschäftigten.
Insgesamt bleibt die Situation im Handwerk angespannt. Der Handwerkskammer Aachen ist es wichtig, zeitnah Maßnahmen zu ergreifen, um die Branche zu stabilisieren. Vor allem Unternehmen, die von den aktuellen Entwicklungen profitieren, sollen dabei unterstützt werden, um zukünftige Wachstumsperspektiven zu sichern.
Die historischen Wurzeln der Handwerkskammer Aachen reichen bis zum 1. April 1900 zurück, als sie auf Grundlage des „Handwerkergesetzes“ gegründet wurde. Seither hat sich die Kammer stetig weiterentwickelt und gilt heute als zentrale Vertretung des Handwerks in der Region. Die Gründung der Kammer ist ein wichtiger Signifikant der Entwicklung und Anpassung des Handwerks an wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen.
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