Grüne Woche startet: Star-Attraktion nur auf der Leinwand erlebbar!

Messe Berlin, 14057 Berlin, Deutschland - Am Freitag eröffnet die Grüne Woche in der Messe Berlin. Aussteller aus 60 Ländern präsentieren kulinarische Highlights, Innovationen und Trends. B.Z. berichtet, dass 1500 Aussteller in den Messehallen vertreten sind, was 100 mehr als im Vorjahr entspricht, jedoch weniger als vor der Pandemie.

Die Atmosphäre auf der Messe ist in diesem Jahr von einer traurigen Nachricht geprägt. Die Tierhalle (Halle 25) bleibt gespenstisch leer, da aufgrund eines Falls von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg 42 Rinder nicht teilnehmen dürfen. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, äußert in einem Gespräch: „Die Seuche muss schnellstens ausgemerzt werden.“ Auch Schafe und Ziegen dürfen aufgrund der Vorschriften nicht präsentiert werden. Martin Seidl von den Rinderfreunden Deutschland räumt ein, dass die Nachricht für ihn wie ein Schock war: „Ich habe die Nachricht am Freitag bekommen. Es fühlt sich wie im falschen Film an.“

Maul- und Klauenseuche als zentrales Thema

Die Maul- und Klauenseuche ist äußerst ansteckend und kann für Rinder tödlich enden. Der aktuelle Fall ist der erste in Deutschland seit 1988 und hat die Agrarmesse in Berlin stark überschattet. Laut einer Einschätzung der Epidemiologin Carola Sauter-Louis sei eine Notimpfung keine praktikable Lösung, da viele Drittländer die Impfstoffe nicht akzeptieren würden. Dies würde zu Handelsrestriktionen führen, die der Landwirtschaft erheblichen Schaden zufügen könnten. Für die Organisatoren, darunter der Deutsche Bauernverband, kam der Ausbruch zur Unzeit.

Schließlich wird ein Alternativangebot geschaffen, um den Mangel an lebendem Vieh zu kompensieren. Den Besuchern wird ermöglicht, im Kuh-Kino echte Tiere auf einem Bildschirm zu sehen, die live gestreamt werden aus dem Kuhstall von Hemme Milch. Zudem stehen in den Gehegen für die Zuchtbullen lebendige Ponys, da diese nicht unter das MKS-Verbot fallen. Insgesamt werden über die Messe hinweg 200 Pferde in der Halle zu sehen sein, wobei das Anfassen auch in diesem Jahr nicht gestattet ist.

Blumenhalle als Highlight

Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist die Blumenhalle (Halle 2.2a), die unter dem Motto „Blütenkiez“ steht. Hier blühen auf 3000 Quadratmetern 30.000 bunte Blumen, darunter Tulpen, Christrosen, Azaleen und Hortensien, die beispielhaft für die Flora Berlins stehen. Bettina Loose, die Landschaftsarchitektin der Blumenhalle, beschreibt dies mit Humor: „So, wie es in Berlin eben ist.“ Zudem wird die Halle von einer 100 Meter langen Mini-Spree durchzogen, und Besucher erwarten Street-Art-Kunst sowie eine „Blütenbeats“-Disco.

Die Grüne Woche hat für internationale Besucher von Freitag bis Sonntag geöffnet. Die Ticketpreise sind moderat: von Montag bis Samstag kosten sie 16 Euro, sonntags 13 Euro. Das verschobene Tier-Highlight wird den Besuchern durch kreative Alternativen ersetzt, doch die Unsicherheit aufgrund der MKS ist allgegenwärtig und hinterlässt einen Schatten über der traditionellen Agrarmesse.

Die Agrarbranche sieht sich zudem mit weiterführenden Herausforderungen konfrontiert. Viele Akteure sind unzufrieden mit der aktuellen Agrarpolitik unter der scheidenden Ampelregierung. Insbesondere die Ignoranz gegenüber den Empfehlungen der Borchert-Kommission und Zukunftskommission Landwirtschaft sorgt für Frustration. Martin Schulz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft, bemängelt die mangelnde Umsetzung der Vorschläge, die für eine dringend erforderliche Agrarwende gedacht waren.

Mit Blick auf die kommende Bundesregierung fordert er klare Planungssicherheit für die Branche: „Die Betriebe sind auf eine langfristige Perspektive angewiesen, insbesondere wenn sie in neue Anlagen investieren.“ In diesem Jahr wird die AbL nicht an der Grünen Woche teilnehmen, da die Schutzeinheiten aufgrund der Seuchenvorfällen nicht geplant waren.

Die B.Z. und die Stuttgarter Nachrichten beleuchten die zahlreichen Facetten der Grünen Woche und deren aktuelle Herausforderungen, während die Vorfreude auf kulinarische Entdeckungen und landwirtschaftliche Innovationen dennoch vorhanden bleibt. Inmitten dieser schwierigen Umstände zeigt sich, dass der gesellschaftliche Dialog über die Agrarpolitik dringend notwendig ist.

Für weitere Informationen zu diesem Thema beachten Sie die Berichterstattung auf B.Z. und Stuttgarter Nachrichten.

Details
Vorfall Maul- und Klauenseuche
Ursache Viehseuche
Ort Messe Berlin, 14057 Berlin, Deutschland
Quellen