Zwei muslimische Notfallbegleiterinnen stärken Seelsorge im Oberbergischen

Oberberg, Deutschland - Die Unterstützung in der Notfallseelsorge im Oberbergischen wird durch die neuen, engagierten muslimischen Notfallbegleiterinnen verstärkt. Verena Seferovic aus Nümbrecht und Pinar Caylak aus Bergneustadt haben an einem Ausbildungsprogramm der Muslimischen Notfallbegleitung in Köln teilgenommen. Die Mitteilung stammt vom Evangelischen Kirchenkreis An der Agger und hebt die Bedeutung dieser Ergänzung in der Ökumenischen Notfallseelsorge Oberberg hervor.

Mit den beiden neuen Notfallbegleiterinnen umfasst das Team nun insgesamt vier Mitglieder, bestehend aus zwei Männern und zwei Frauen. Diese Unterstützung ist besonders wichtig, um den unterschiedlichen religiösen und kulturellen Bedürfnissen von Muslimen gerecht zu werden, wie Pfarrerin Birgit Iversen-Hellkamp betont. Die Notfallbegleiterinnen werden bei Bedarf zu Einsätzen gerufen, wo sie den Angehörigen Trost spenden und auf die spezifischen kulturellen Anforderungen eingehen.

Ausbildung und Einsatzbereiche

Seferovic und Caylak haben an einem umfangreichen Ausbildungskurs teilgenommen, der 120 Unterrichtsstunden über 14 Samstage umfasste und im April 2024 begann. Ingesamt wurden acht neue Notfallbegleiter aus verschiedenen Regionen für ihren Dienst beauftragt, darunter Oberberg, Bonn/Rhein-Sieg, Leverkusen, Köln und Wuppertal. Die Teambetreuerin Serra Motih, die selber Muslimin ist, war verantwortlich für die Inhalte des Kurses.

Die Muslimische Notfallbegleitung ist eine spezielle Form der Notfallseelsorge, die seit 2009 unter der Leitung der Christlich-Islamischen Gesellschaft in Kooperation mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland entwickelt wurde. Die Ausbildung der Notfallbegleiter wird durch Fachkräfte der Ökumenischen Notfallseelsorge, Polizei und Feuerwehr unterstützt.

Finanzierung und Kooperation

Die Finanzierung des Projektes erfolgt durch den evangelischen Kirchenkreis An der Agger sowie das katholische Kreisdekanat Oberberg. Sigrid Marx, Koordinatorin der Ökumenischen Notfallseelsorge Oberberg, äußert ihre Freude über die Kooperation mit der Christlich-islamischen Gesellschaft in Köln. Dies fördert eine bessere interreligiöse Zusammenarbeit zwischen muslimischen Notfallbegleitern und christlicher Notfallseelsorge.

Die Einsatzindikationen für die Notfallbegleiter sind vielfältig. Dazu gehören unter anderem der Tod im häuslichen Umfeld, Überbringung von Todesnachrichten, schwere Verletzungen von Kindern, Unfälle, Brände, Suizide und Gewaltverbrechen. In all diesen belastenden Situationen bieten die Notfallbegleiter Beistand und begleiten die Betroffenen kultursensibel. Muslime erhalten so Unterstützung in ihrer Trauer und bei religiösen Ritualen, die in der schwierigen Zeit von Bedeutung sind.

In Oberberg wird durch diese Maßnahme ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Notfallseelsorge und zur Integration verschiedener Glaubensgemeinschaften geleistet, die in belastenden Momenten einander zur Seite stehen.

Details
Vorfall Notfall
Ort Oberberg, Deutschland
Quellen