Generationswechsel in NRW: Unternehmen kämpfen ums Überleben!

Über 305.000 Familienbetriebe in NRW stehen vor Herausforderungen durch den demografischen Wandel und Fachkräftemangel bis 2025.
Über 305.000 Familienbetriebe in NRW stehen vor Herausforderungen durch den demografischen Wandel und Fachkräftemangel bis 2025. (Symbolbild/NAG)

In Nordrhein-Westfalen (NRW) stehen über 305.000 Familienbetriebe mit rund 1,8 Millionen Beschäftigten vor einem Generationswechsel in den nächsten zehn Jahren. Besonders in der Region Dortmund sind 16.500 Unternehmen mit 106.500 Mitarbeitenden betroffen. Nach einem Bericht des Nordstadtblogger wird die Suche nach Nachfolgern durch den demografischen Wandel erschwert, sodass 80 Prozent der befragten Betriebe im IHK-Nachfolgereport NRW Schwierigkeiten haben, eine geeignete externe Nachfolge zu finden. Dies ist ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den 56 Prozent vor acht Jahren.

Die Herausforderungen für viele Unternehmer:innen sind erheblich. Jedes zehnte Unternehmen plant bereits die Stilllegung oder Liquidation. Zudem ist fast jeder vierte Betriebsinhaber in NRW älter als 60 Jahre. Über 50 Prozent der Unternehmen berichten von Verzögerungen im Nachfolgeprozess aufgrund wachsender Bürokratie. Zudem wird der Fachkräftemangel von 39 Prozent der Betriebe als bedeutende Hürde wahrgenommen, während wirtschaftliche Unsicherheiten, wie hohe Energiekosten und globale Krisen, langfristige Planungen erschweren. Nur 40 Prozent der Befragten planen, die Nachfolge innerhalb der Familie zu regeln, und 12 Prozent der abgebenden Generation gaben an, keine Motivation zur Übergabe innerhalb von zwei Jahren zu verspüren.

Politische Unterstützung gefordert

Der IHK NRW fordert politische Unterstützung zur Lösung dieser Herausforderungen. Dazu gehört der Abbau bürokratischer Hürden sowie gezielte Maßnahmen zur Milderung des Fachkräftemangels. 75 Prozent der Befragten ab 55 Jahren haben klare Vorstellungen vom Zeitpunkt der Übergabe ihres Unternehmens, während 70 Prozent bereits in der Informationsphase zur Unternehmensübergabe sind.

Zusätzlich wird in einer weiteren Untersuchung thematisiert, dass die demografische Entwicklung und der Fachkräftemangel zentrale Herausforderungen darstellen. Die Integration älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt rückt zunehmend in den Fokus. Ältere Mitarbeiter sind bereit, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten, benötigen jedoch Anpassungen bei den Arbeitsbedingungen. Unternehmen sehen sich oft mit Vorurteilen gegenüber älteren Mitarbeitern konfrontiert, die häufig auf vermutete höhere Kosten und mangelnde Flexibilität zurückgeführt werden.

Das Generationenmanagement gewinnt an Bedeutung und erfordert mehr Sensibilisierung und Kenntnisse. Unternehmen ist geraten, flexiblere Arbeitsmodelle anzubieten und Vorurteile abzubauen, um die Potenziale älterer Arbeitnehmer besser nutzen zu können. Einige Unternehmen in der Schweiz zeigen bereits verschiedene Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen des Generationenmanagements, wobei Flexibilität und frühzeitige Planung entscheidend für den Erfolg sind.

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