Achtung, Eichenprozessionsspinner: Giftige Raupen bedrohen NRW!

NRW, Deutschland - In Nordrhein-Westfalen haben die Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) ein gefährliches Stadium erreicht. Diese Insekten verbreiten sich seit mehreren Jahren stark und stellen ein wachsendes Gesundheitsrisiko dar. Laut Angaben von Ruhr24 leidet ein Großteil der Kommunen in NRW unter diesem Befall: Im Jahr 2021 waren 78% betroffen. Die Zunahme der Eichenprozessionsspinner wird nicht nur als lokale Herausforderung angesehen, sondern ist auch ein Symptom des Klimawandels, der wärmeres und trockeneres Wetter fördert.

Ab dem dritten Larvenstadium entwickeln die Raupen spezielle Brennhaare, die das Eiweißgift Thaumetopoein enthalten. Diese Haare können durch die Luft verbreitet werden und lösen bei Kontakt mit der Haut Juckreiz, Hautentzündungen sowie Augenreizungen aus. Schwere Fälle können zudem Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Asthma hervorrufen. Die Warnung vor den gesundheitlichen Gefahren hat die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich gezogen, die in den betroffenen Gebieten oft mit Warnschildern auf die Risiken hinweisen.

Gesundheitliche Gefahren und Prävention

Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners sind ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Spaziergänger in befallenen Gebieten sollten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Experten empfehlen, die Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien zu wechseln und die Brennhaare mit Klebeband zu entfernen. Klebeband sollte nur einmal verwendet und anschließend sicher entsorgt werden. Darüber hinaus ist es ratsam, nach Kontakt sich gründlich zu duschen und die Haare zu waschen. Bei starken Symptomen sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Das Umweltministerium NRW warnt zudem vor der eigenständigen Entfernung der Nester. Stattdessen sollten professionelle Firmen zur Bekämpfung beauftragt werden. Viele Kommunen in NRW bieten Online-Portale an, über die Bürger Befallsstellen melden können.

Klimawandel als Treiber der Verbreitung

Es ist nicht nur der aktuelle Zustand in NRW, der besorgniserregend ist. Der Eichenprozessionsspinner breitet sich in Deutschland zunehmend aus, insbesondere in Mitteldeutschland. MDR berichtet von einer Massenvermehrung, die durch milde Winter und steigende Temperaturen begünstigt wird. Stellenweise sind spezielle Maßnahmen erforderlich, um die Raupenpopulation unter Kontrolle zu halten. In einigen Regionen werden Hubschrauber eingesetzt, um Biozid auf tausenden Hektar Waldfläche zu versprühen.

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners gestaltet sich zunehmend komplex. Experten erklären, dass der langfristige Erfolg maßgeblich vom Verhalten der Menschen abhängt. Auch die Natur muss berücksichtigt werden, da Eichen Lebensraum für zahlreiche Insektenarten bieten. Lösungsansätze wie die Verwendung von Nematoden zur Hemmung der Entwicklung der Schmetterlingsraupe sind in Laborversuchen bereits erprobt worden, jedoch wird sich der Erfolg erst in den kommenden Jahren zeigen.

Der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner wird auch im nächsten Frühjahr weitergeführt, wobei es wichtig ist, die Gesundheit der Menschen und den Schutz der Umwelt in Einklang zu bringen.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Klimawandel, allergische Reaktionen
Ort NRW, Deutschland
Quellen