Euskirchen: Vorreiter bei der Rückkehr der Natur – Schottergärten Geschichte!

Euskirchen, Deutschland - Der Kreis Euskirchen geht einen innovativen Schritt, um die negativen Auswirkungen der Bodenversiegelung zu bekämpfen. Als erste Stadt in Nordrhein-Westfalen übernimmt Euskirchen seit Januar 2024 die kompletten Kosten für die Umgestaltung von Schottergärten. Diese Maßnahme steht im Einklang mit der neuen Landesbauordnung, die verlangt, dass nicht überbaute Flächen begrünt und wasseraufnahmefähig gestaltet werden. Dabei sind Schottergärten und Kunstrasen fortan verboten, wobei Ausnahmen nur für Flächen mit anderer Nutzung gelten, wie etwa Stellplätze. Bei Verstößen drohen Bußgelder und Rückbauverpflichtungen, um so eine Rückkehr zur Natur zu fördern. Ruhr24 berichtet, dass diese Initiative als Teil des EU-Programms „LAND4CLIMATE“ finanziert wird.

Bürger, die an der Umgestaltung teilnehmen möchten, sind aufgefordert, die Fläche selbst zu entsiegeln und diesen Vorgang zu dokumentieren. Sowohl der Nachweis des Grundstückseigentums als auch Geo-Daten und Fotos der betroffenen Flächen sind für die Antragstellung erforderlich. Ein Punktesystem entscheidet über die Förderfähigkeit der Anträge, wobei ein Budget von 20.000 Euro zur Verfügung steht. Nach einer Zusage haben die Bürger zwei Monate Zeit, um die Entsiegelung durchzuführen. Eine zweite Förderrunde für das kommende Jahr ist ebenfalls in Planung, um den Trend fortzusetzen.

Entsiegelungspartnerschaft zur Förderung der Biodiversität

Die Initiative in Euskirchen führt auch zu einer umfassenderen „Entsiegelungspartnerschaft“, die darauf abzielt, versiegelte Flächen in naturnahe Gebiete umzuwandeln. Laut einer Pressemitteilung des Kreises Euskirchen ist das Ziel dieser Partnerschaft, die Gefahr von Hochwasser zu verringern und die Biodiversität zu fördern. Die Bürger, die an diesem Projekt teilnehmen, erhalten finanzielle Unterstützung für die fachgerechte Bepflanzung der neuen Flächen durch Gartenbaubetriebe. Bewerbungen hierfür sind seit dem 16. Oktober möglich.

Teilnehmer müssen ebenfalls Name, Adresse, Nachweis des Grundstückseigentums und Fotos der Fläche präsentieren. Die Bewertung erfolgt anhand eines Punktesystems, das auf einer Klimarisikoanalyse und der Größe der Flächen basiert. Die eigentliche Bepflanzung der entsiegelten Flächen soll im Frühjahr des kommenden Jahres stattfinden. Die Entsiegelungspartnerschaft ist Teil des EU-Projekts „LAND4CLIMATE“, an dem sechs europäische Regionen beteiligt sind, mit einem Budget von 200.000 Euro für die Jahre 2024 und 2025, wie Kreis Euskirchen feststellt.

Strategien zur Reduzierung der Bodenversiegelung

Die Problematik der Bodenversiegelung erfordert intelligentere Raumplanung und eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen. Wie in den EU-Leitlinien zur Bodenversiegelung beschrieben, können wasserdurchlässige Materialien anstelle von Asphalt und Zement eingesetzt werden, um die Versiegelung zu minimieren. Auch die Förderung mittels „grüner Infrastruktur“ und natürlicher Wasserauffangsysteme stellt eine essenzielle Maßnahme dar. Die Kommission fordert darüber hinaus einen integrierten Ansatz zur Raumplanung, der nicht nur die Städte betrifft, sondern auch ländliche Gebiete einbezieht, um ungenutzte Ressourcen zu mobilisieren. Diese Ansätze können helfen, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Dringlichkeit des Themas zu lenken, so UVP ergänzt.

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Vorfall Umwelt
Ort Euskirchen, Deutschland
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