Alarm am Bodensee: Wasserstand gefährdet Natur und Trinkwasserqualität!

Konstanz, Deutschland - Der Bodensee befindet sich in einer besorgniserregenden Lage. Der aktuelle Wasserstand in Konstanz beträgt lediglich 2,79 Meter und liegt damit 15 Zentimeter unter dem langjährigen Mittelwert von 2,94 Metern. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wasserstand sogar um 61 Zentimeter gesunken. Diese dramatische Entwicklung geht auf eine anhaltende Trockenheit und eine Rekordanzahl an Sonnentagen zurück, wie Schwäbische.de berichtet.

Wetterexperte Roland Roth warnt vor der Gefahr, dass der Wasserstand des Sees dem absoluten Minimalwert von 2,41 Metern, gemessen am 20. März, sehr nahekommt. Die Ursachen für die aktuelle Situation sind vielschichtig; die Kombination aus sonnigen, regenarmen Bedingungen und geringer Schneeschmelze hat erheblich zur Senkung des Wasserstands beigetragen.

Ökologische Auswirkungen des niedrigen Wasserstands

Die ökologischen Konsequenzen eines niedrigen Wasserstands sind alarmierend. Die Oberflächengewässer des Bodensees haben sich über den Winter nicht ausreichend abgekühlt, was zu einer starken Sauerstoffarmut geführt hat. Seit 2018 hat es keine vollständige Durchmischung mehr gegeben, wodurch der Untersee besonders gefährdet ist. Umweltanalysen zeigen, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass dem Untersee die Sauerstoffversorgung ausgeht, was ein Fischsterben zur Folge haben könnte. Diese Sorge wird von Heinz Ehmann geteilt und bestätigt die Auswirkungen eines stagnierenden Ökosystems, wie SWR.de anmerkt.

Die durch den Klimawandel verstärkte Trockenheit beeinträchtigt zudem die Wasserqualität im Untersee. Aktuell ist die Wassertemperatur bis 100 Meter Tiefe stabil bei 5,8 Grad und bei 250 Metern bei 5,6 Grad. Diese Temperaturschichtung reicht nicht aus, um eine vertikale Zirkulation und damit eine Sauerstoffanreicherung des Tiefenwassers zu gewährleisten.

Klimawandel als weiterer Faktor

Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher am Bodensee. Von 1990 bis 2017 stiegen die Luft- und Wassertemperaturen um über ein Grad im Vergleich zu den drei Jahrzehnten davor. Diese Erhöhung begünstigt wärmetolerante Fischarten, während kältebewohnende Arten darunter leiden. Auch die vollständige Durchmischung, die früher in regelmäßigen Abständen stattfand, hat in den letzten Jahren erheblich abgenommen, was die Sauerstoffkonzentration im Tiefenwasser erheblich beeinträchtigt. Diese Entwicklung führt zu einer latenten Gefahr des Fischsterbens und einer Veränderung des Nahrungsangebots im See, so die Analyse des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, wie Grüne Landtag Baden-Württemberg zusammenfasst.

Der Bodensee ist nicht nur ein bedeutendes Ökosystem, sondern auch ein wichtiger Trinkwasserspeicher für Millionen Menschen. Der aktuelle Wasserstand und die damit verbundenen ökologischen Herausforderungen erfordern dringende Maßnahmen, um die Zukunft dieses wertvollen Gewässers zu sichern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, insbesondere in Anbetracht der geringen Niederschlagsprognosen und der Herausforderungen durch den Klimawandel.

Details
Vorfall Klimawandel
Ursache Trockenheit, Klimawandel
Ort Konstanz, Deutschland
Quellen