Konflikt eskaliert: Israel teilt Gaza - Was passiert jetzt?

Gazastreifen, Palästina - Am 13. April 2025 hat Israel im Gazastreifen eine neue Offensive gestartet, die als Entscheidungsschlacht bezeichnet wird. Die israelischen Streitkräfte haben die Morag-Achse besetzt und damit das Gebiet in drei Teile geteilt. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, dass die israelische Armee die Kontrolle über das Gebiet zwischen Rafah und Chan Junis übernommen hat und forderte die Bevölkerung auf, sich von der Hamas zu distanzieren. Katz drohte mit weiteren drastischen Maßnahmen, sollte die Freilassung von Geiseln nicht erfolgen. Diese Operationsausweitung wird als notwendig erachtet, um die militärischen Kapazitäten der Hamas zu zerstören und die Geiseln zu befreien.

Nach den verheerenden Attacken der Hamas am 7. Oktober 2023, bei denen über 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 als Geiseln genommen wurden, hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. Die israelische Bevölkerung empfindet die Angriffe als Pogrom, und die kollektiven Traumata aus der Geschichte, insbesondere während des Holocausts, werden wieder wachgerufen. Der Konflikt ist nicht nur durch Gewalt geprägt, sondern auch durch tieferliegende historische und die territorialen Ansprüche, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Das Land ist körperlich und psychologisch in einem ständigen Zustand der Auseinandersetzung.

Die humanitäre Krise im Gazastreifen

Hunderttausende Palästinenser sind auf der Flucht, und die humanitäre Lage im Gazastreifen verschlechtert sich zunehmend. Die Gesundheitsbehörde vor Ort meldet rund 51.000 Tote, wobei diese Zahlen nicht unabhängig überprüfbar sind. Die militärischen Operationen Israels sind so ausgeweitet, dass sie fast das gesamte Palästinensergebiet betreffen. Bis Mai 2024 gab es auf palästinensischer Seite etwa 36.000 Tote und mehr als 80.000 Verwundete, wobei ein erheblicher Anteil Zivilisten betroffen ist. Zudem wurden rund 1,7 Millionen Menschen im Gazastreifen zu Binnenflüchtlingen, viele von ihnen mehrfach.

Diese Eskalation hat auch Auswirkungen auf die Region. Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon wurde durch die militärischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen neu entfacht, mit vermehrtem Raketenbeschuss auf israelische Gebiete. Eine Waffenruhe im November 2024 führte zwar zu einer Reduzierung der Hisbollah-Stützpunkte, doch die Bedrohungen bleiben bestehen.

Friedensverhandlungen und internationale Bemühungen

Inmitten dieser Kämpfe bemüht sich eine hochrangige Hamas-Delegation in Kairo um neue Verhandlungen über eine Waffenruhe. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der USA und der EU, versucht dringend, eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern und die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern. Der Oslo-Prozess zur Konfliktlösung wird jedoch als gescheitert angesehen, und die Parteien sind in ein Nullsummendenken zurückgekehrt.

Die Komplexität des Nahostkonflikts zeigt sich auch in der Geschichte, die geprägt ist von Rückschlägen und gescheiterten Verhandlungen. Die Ereignisse von 1948, bekannt als Nakba, führten zu massiven Fluchtbewegungen und prägten das kollektive Gedächtnis der Palästinenser. Aktuell scheint eine dauerhafte militärische Präsenz Israels im Gazastreifen absehbar, während der Konflikt an Intensität zunimmt.

Die Situation bleibt angespannt, und die humanitäre Krise könnte sich weiter verschärfen, wenn keine schnellen Lösungen gefunden werden. Der Ausblick bleibt trüb, und sowohl das israelische als auch das palästinensische Volk leiden unter den verheerenden Folgen dieser anhaltenden Auseinandersetzung. Diverse Medienberichte und Analysen, wie Welt und bpb, bekräftigen die Dringlichkeit einer Lösung und die kritische Lage vor Ort.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Gazastreifen, Palästina
Quellen