Frauen im Football: Mut zur Chancengleichheit und Gleichberechtigung!

Köln, Deutschland - Am heutigen Internationalen Frauentag wird die Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit im Sport erneut hervorgehoben. Besonders im Football stehen viele Mädchen vor der Herausforderung, dass sie oft nicht als geeignet für diesen Sport erachtet werden. Mona Stevens, NFL-Botschafterin, spricht in einem Interview darüber, wie wichtig es ist, die Barrieren abzubauen, die Frauen im Football begegnen. Sie betont, dass keine Unterscheidungen zwischen Männern und Frauen gemacht werden sollten, wenn es um Fähigkeiten und Möglichkeiten geht. Zudem plädiert Stevens dafür, dass Frauen auch als Coaches in Männerteams arbeiten können, jedoch wird Tackle Football zwischen Frauen und Männern als unpraktikabel betrachtet. Anders hingegen ist es möglich, dass Frauen im Football erfolgreich gegeneinander antreten, was den Mut und die Fähigkeiten weiblicher Athleten unterstreicht.

Die Förderung von Frauen im Sport hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Bundesfrauenministerin Lisa Paus fordert eine klischeefreie Berichterstattung und setzt sich für mehr Sichtbarkeit weiblicher Sportlerinnen ein. Im Rahmen des Projekts „Klischeefrei im Sport – no stereotypes“, das in Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ins Leben gerufen wurde, wird die Teilhabe aller Menschen im Sport gestärkt. Paus unterstützt die Live-Übertragung aller Spiele der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die am 20. Juli 2023 in Australien und Neuseeland startet, um das weibliche Fußballspiel ins Rampenlicht zu rücken.

Chancengleichheit im Fußball

Die Realität im Fußball zeigt jedoch, dass es weiterhin keine vollständige Chancengleichheit zwischen Mädchen und Jungen gibt. In den E-Jugendteams von DJK Südwest und Grün-Weiß Brauweiler spielen Mädchen voller Freude und Wettkampfgeist, doch sie sind sich dem Nachteil gegenüber ihren männlichen Kollegen bewusst. Trainer Jörg Heinold fordert, dass die Strukturen im Mädchenfußball dringend verbessert werden müssen, um gleiche Bedingungen für alle zu schaffen.

Das von ehemaligen Studierenden der Deutschen Sporthochschule Köln gegründete Unternehmen equaletics setzt sich aktiv gegen Ungleichheit im Sport ein und bietet Bildungsangebote an, um eine Sensibilisierung in Vereinen zu fördern. Die Initiative zeigt, dass eine Öffnung der Sportvereine für alle Geschlechter nicht nur nötig, sondern auch erfolgversprechend ist. Trotz der Fortschritte gibt es Rückschritte in der Chancengleichheit, und so wird in der Diskussion auch auf Studien verwiesen, die belegen, dass die Leistungen von Frauen im Sport häufig schlechter bewertet werden, wenn ihr Geschlecht bekannt ist.

Die Rolle der Medien

Ein zentraler Aspekt der aktuellen Diskussion ist die Rolle der Medien und der Klischees, die den Zugang von Mädchen und Frauen zum Fußball behindern können. Professorin Barbara Schwarze äußert sich zu den bestehenden Stereotypen und hebt die Wichtigkeit der Sichtbarkeit weiblicher Sportlerinnen hervor. Celia Šašić, DFB-Vizepräsidentin, bekräftigt, dass die Sichtbarkeit entscheidend ist für die Gleichberechtigung und Diversität im Fußball.

Die „Strategie Frauen im Fußball FF27“, die vom DFB im Dezember 2021 verabschiedet wurde, nimmt sich all dieser Punkte an, von der Förderung von Amateurinnen bis hin zur Unterstützung der Nationalmannschaften. Ab 2024 sollen auch weitere Sportarten im Rahmen des Klischeefrei-Projektes einbezogen werden, um Chancengerechtigkeit und Geschlechtergleichstellung im gesamten Sport voranzutreiben. Die aktuellen Herausforderungen zeigen, dass der Kampf um Gleichheit und Sichtbarkeit eine fortwährende Aufgabe ist, die alle Sportlerinnen und Sportler betrifft.

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Ort Köln, Deutschland
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