Steuersenkung für Gastronomie: Rettungsanker für die Branche in Baden-Württemberg!

Stuttgart, Deutschland - Die Gastronomie im Südwesten setzt große Hoffnungen auf die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 19% auf 7%, die ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten soll. Dieses Vorhaben wurde im Koalitionsvertrag von Union und SPD verankert und von Fritz Engelhardt, dem Dehoga-Landeschef, auf dem Frühlingsfest in Stuttgart positiv bewertet. Engelhardt sieht in der Maßnahme eine Möglichkeit, Investitionen zu fördern und der Branche bessere Perspektiven zu bieten, insbesondere im ländlichen Raum.

Die Branche leidet jedoch seit geraumer Zeit unter einer wirtschaftlich angespannten Lage, gestiegenen Kosten für Lebensmittel, Personal und Energie sowie Umsatzeinbußen. Laut Angaben von ZVW haben über 3.200 Gastronomiebetriebe seit 2019 aufgegeben, insbesondere in ländlichen Regionen. Während der Corona-Krise war eine vorübergehende Steuerreduzierung in Kraft, die jedoch Ende 2023 auslief. Viele Wirte haben seitdem Schwierigkeiten, Preiserhöhungen durchzusetzen und sahen sich gezwungen, Investitionen zurückzustellen.

Herausforderungen für die Branche

Die wirtschaftlichen Herausforderungen werden durch eine DEHOGA-Umfrage bestätigt, die zeigt, dass jedes dritte Unternehmen (33,5%) im Jahr 2025 mit Verlusten rechnet. Rund 84,7 Prozent der Betriebe betrachten die angehobene Mehrwertsteuer als größte Herausforderung. Vor allem die speisengeprägte Gastronomie ist betroffen, worunter 41,7 Prozent der Unternehmen um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bangen. Die Umfrage zeigt auch, dass 66,1 Prozent der Befragten von Ertragsrückgängen berichten und 63,3 Prozent weniger Gäste empfangen.

Die Branchenkollage ist alarmierend: 87,0 Prozent der Betriebe mussten ihre Preise erhöhen, während 77,8 Prozent geplante Investitionen zurückfuhren. Diese Entwicklungen stehen im Kontext eines Umsatzrückgangs von 4,4 Prozent im Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gemäß DEHOGA bleiben die Aussichten für den Sektor trübe, 49,5 Prozent der Betriebe starten verhalten ins neue Jahr, und 20,2 Prozent sind optimistisch, sich am Markt behaupten zu können.

Blick in die Zukunft

In Anbetracht der gegenwärtigen Herausforderungen fordert DEHOGA-Präsident Guido Zöllick einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel und Entlastungen für die Branche. Er plädiert für eine einheitliche Besteuerung von Speisen mit 7 Prozent und mehr Flexibilität bei der Wochenarbeitszeit. Ohne entsprechende Maßnahmen stehen weitere Tausende von Betrieben vor dem Aus, was durch die 62,0 Prozent der Betriebe untermauert wird, die ihr Angebot anpassen müssen, um wirtschaftlich zu bleiben. Gastronomie-Report berichtet ebenfalls von einem besorgniserregenden Trend, bei dem 5,7 Prozent der Unternehmer überlegen, ihren Betrieb aufzugeben, während 23,5 Prozent eine Betriebsaufgabe in Erwägung ziehen.

Details
Vorfall Wirtschaftskrise
Ursache steigende Kosten, erhöhte Mehrwertsteuer, sinkende Umsätze
Ort Stuttgart, Deutschland
Quellen