Pulitzer-Preise 2025: Große Auszeichnungen für Journalismus in Krisenzeiten

New York, USA - Am Montagnachmittag, dem 6. Mai 2025, wurden die Pulitzer-Preise zum 109. Mal an der Columbia University in New York verliehen. Marjorie Miller kündigte die Preisträger an, die für herausragende journalistische Arbeiten aus dem Jahr 2024 ausgezeichnet wurden. Dies geschah in einer Zeit, in der die Medienlandschaft in den USA vor großen Herausforderungen steht, insbesondere mit der Rückkehr kontroverser Politiken an die Macht. So wurde über die Berichterstattung über den Mordanschlag auf einen Trump-Kandidaten in Pennsylvania mehrfach berichtet.

In der Kategorie „Breaking News“ erhielt die Washington Post den Preis für ihre umfassende Berichterstattung über den Attentatsversuch auf Donald Trump. Diese Auszeichnung verdeutlicht die zentrale Rolle, die investigative Berichterstattung in der aktuellen politischen Landschaft spielt. Der Fotograf Doug Mills von der New York Times wurde ebenfalls für seine eindringlichen Bilder ausgezeichnet, darunter ein ikonisches Foto einer fliegenden Patrone.

Herausragende Leistungen im Journalismus

Insgesamt wurden für 2024 außergewöhnliche Leistungen von verschiedenen Publikationen gewürdigt. Die New York Times und der New Yorker erhielten jeweils vier Pulitzerpreise. In der Kategorie „International Reporting“ wurde das Team um Declan Walsh für ihre Berichterstattung über das Drama im Sudan ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt die New York Times den Preis in der Kategorie „Explanatory Reporting“ für ihre tiefgehende Analyse des militärischen Handelns der USA in Afghanistan.

Die lokale Berichterstattung über die Fentanyl-Krise in Baltimore brachte der New York Times und The Baltimore Banner ebenfalls einen Preis ein. Die investigative Berichterstattung wurde von Reuters mit dem Preis für ihre Aufdeckung der laxen Regulierung von Drogen in den USA und im Ausland gewürdigt. Diese Arbeit beleuchtet den internationalen Handel mit Chemikalien für die Fentanylerzeugung und zeigt auf, wie diese gefährlichen Substanzen sowohl in den USA als auch außerhalb des Landes verbreitet werden.

Kulturelle Beiträge und literarische Auszeichnungen

Die Auszeichnungen beschränkten sich nicht nur auf journalistische Leistungen. In der Kategorie „Illustrated Reporting and Commentary“ wurde Anna Telnaes von der Washington Post ausgezeichnet. Ihre Abkehr von der Zeitung nach der Nichtveröffentlichung eines Trump-kritischen Cartoons zeigt jedoch die Spannungen, die zwischen kreativen Freiheiten und redaktionellen Entscheidungen bestehen. Percival Everett wurde für seinen Roman „James“ geehrt, eine Neuinterpretation von Mark Twains „Huckleberry Finn“; das beste Sachbuch wurde „To the Success of Our Hopeless Cause“ von Benjamin Nathans über russische Dissidenten seit den 1960er-Jahren.

Für ihre Berichterstattung über gefährliche Bahnübergänge konnte eine Gruppe von Autorinnen und Autoren in der Kategorie „Editorial Writing“ geehrt werden. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, auch alltägliche Gefahren im Blick zu haben, die oft im Schatten größerer Geschichten stehen. Weitere Anerkennung erhielt Moises Saman vom New Yorker für seine beeindruckende Fotografie im Gefängnis Sednaya in Syrien und das Magazin selbst wurde für den Podcast „In the Dark“, der sich mit unbewaffneten Zivilisten im Irak befasst, ausgezeichnet.

Der Gutschein für die Pressefreiheit wird im Kontext zunehmend kritisch betrachtet, und die Pulitzer-Preise 2025 setzen ein starkes Zeichen für die Unerschütterlichkeit des Journalismus in Krisenzeiten. Die Preisträger stehen stellvertretend für das Engagement, das notwendige Licht auf gesellschaftliche Missstände zu werfen und die Stimmen derjenigen zu stärken, die sonst ungehört bleiben würden.

Die vollständige Liste der Preisträger und mehr Informationen zu den ausgezeichneten Arbeiten finden sich auf den Webseiten der jeweiligen Publikationen: Süddeutsche, Zeit, Süddeutsche.

Details
Vorfall Attentatsversuch
Ort New York, USA
Quellen